Gewiss reden wir hier nicht über das beste Bier der Welt, doch es schmerzt mich, dass vor Kurzem eines der letzten nostalgischen Schilder des Habereckl-Bräu an der Lenau Klause entfernt und durch ein schnödes, blasses Eichbaum-Schild ersetzt wurde. Nun ziert es nur noch den Eingang zum gut bürgerlichen Hemmlein in der Innenstadt. Bitte gebt es niemals weg!
Als Mannheimer Traditionsbier wurde die Brauerei Habereckl 1982 von der Binding-Brauerei gekauft und gemäß dem Marktbereinigungsgebot geschlossen. Binding (Dr. Oetker) firmiert wiederum seit 2002 als Radeberg-Gruppe (z.B. auch Bionade), die nun offenbar die Markenrechte an Habereckl hält. Wer aber braut nun die Habereckl-Biere Export, Pils und Märzen, die im Hemmlein aus dem Fass zum Ausschank kommen? Keiner weiß es. Die Verstrickungen sind so undurchsichtig, wie das berühmte Habereckl Feuerio. Dieses ist ab Oktober zur Fastenzeit erhältlich und wird ganz eindeutig von der Mannheimer Eichbaum hergestellt. So bleibt uns also, wenn die Tage wieder kürzer und die Nächte kälter sind, dies wahrhaft teuflische Bier, dunkel, süß und mit über 20 Prozent Stammwürze. Ich würde es durchaus zu den halluzinogenen Rauschmitteln zählen und empfehle daher, es nur im Kreise guter Freunde einzunehmen und eine ausreichende Ausnüchterungszeit einzuplanen. Ganz wie früher in der Dorfschänke in O4…
(68) 07.2013
Die Brauerei Habereckl war in Q 4 und nicht im O Quadrat. Wir haben auch naturtrübes Bier gebraut für den Maimarkt und dort ausgeschenkt. Der Niedergang der Brauerei Habereckl ist ein trauriges Kapitel…
Da das Hemmlein schließt, wird das Schild leider auch bald Geschichte sein 😦