Am Nullpunkt. Auf der Friesenheimer Insel markiert ein Schild mit einer großen 0 die Mündung des Neckars in den Rhein. Ab hier wird das Neckarufer zum Rheinufer. Gegenüber blicken wir auf die Neckarspitze und auf das Ludwigshafener Rheinufer mit BASF Industriegelände. Wenig Idylle und das Rauschen der Anlagen übertönt den Fluss. Dennoch irgendwie ein Fluchtpunkt.
371 Kilometer schlängelt sich der Neckar von Schwenningen, Tübingen, Stuttgart, Heilbronn schließlich durch den Odenwald über Mosbach, Eberbach und Heidelberg bis nach Mannheim. Seine Mündung lag jedoch nicht immer hier. Vor der Rheinbegradigung 1862 zum Beispiel mündete er schon etwa 2 Kilometer früher auf der Höhe der Inselstraße und er floß auch lange Zeit deutlich südlicher, nämlich bei Neckarau in den Rhein und wurde so zum Namensgeber dieses Ortes, der heute ein Mannheimer Stadtteil ist. Vor 14.000 Jahren jedoch suchte sich der Neckar seinen Weg von Ladenburg aus über Viernheim nach Lorsch, um in wilden Schlangenlinien vorbei an Bensheim schließlich bei Trebur hinter Darmstadt in den Rhein zu fließen. Dieser Weg verlandete aber und so gelang dem Neckar vor rund 9000 Jahren der Durchbruch zu uns nach Mannheim.
Zurück zur Neckarspitze, die auf der anderen Uferseite im Handelshafen als das spitze Ende eines stumpfwinkligen Dreiecks in Erscheinung tritt. Diese Stelle erreichen wir über die Neckarvorlandstraße vom Jungbusch aus oder über die Werfthallenstraße vom Parkring. Am Ende der Straßen führt von einem LKW-Parkplatz eine Privatstraße vorbei an hohen Bunkerkesseln zum letzten Zipfel, der aus Gestein gebildet ist. Von hier hat man eine sehr schöne Aussicht und kann die Vereinigung von Rhein und Neckar gebührend feiern.
Neckarspitze
Werfthallenstraße
Mannheim
(220) 12.2015
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