Baustelle Postareal

15 Dez

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Eine ungewohnte Aussicht bietet sich uns für kurze Zeit in der Reichskanzler-Müller-Straße. Die eingeebnete Fläche des ehemaligen Postareals ermöglicht den Blick auf den Hauptbahnhof und auf die geschwungene Häuserzeile der Heinrich-Lanz-Straße. Im Moment mein „Tempelhofer Feld“. Die Kräne von Diringer und Scheidel, die obenauf mit leuchtenden Tannenbäumen abends das Auge erfreuen, werden tags bereits zur Herstellung des Fundaments des „Kepler-Quartiers“ genutzt. Ein Bauzaun trennt mich von einem verlockenden Erdhügel, der meine Kindheitserinnerungen an manche Baulücken in der Schwetzingerstadt weckt, die uns Kindern Platz für Abenteuer boten. Mit dem Kameraobjektiv durch die Zaunmasche scheint es, als wäre die vordere planierte Fläche so frei wie der blaue Himmel. Sie ist in Besitz der Eyemaxx Real Estate AG, die das Projekt „Postquartier“ hier für ihre Anleger profitabel beackern will. Auf dem gesamten Gelände entstehen also insgesamt zwei sogenannte Quartiere.

Durch ein großangelegtes Verkaufsprogramm der Post gibt es aktuell auch in einigen anderen Städten Bauprojekte mit dem Namen „Postareal„. Bei uns in Mannheim hatte das Postverteilungszentrum nach einer sagenhaften Bauzeit von 16 Jahren nur eine lächerlich kurze Nutzungsdauer. Die Stadt prüfte eine mögliche Weiternutzung, entschied aber für den Abriss, so verschwand nun auch das Beton-Relief „blühende Stationen“ von Hans Hajek, welches die Betonmauer entlang der Reichskanzler-Müller-Straße zierte.

In den Mannheimer Wachstumsjahren um 1890 entstanden im Umfeld des Bahnhofs und in der Schwetzingerstadt 5-geschossige Häuserzeilen durch Investitionen des Bürgertums. Soweit die Häuser noch erhalten sind, bieten sie heute einen abwechslungsreichen Anblick. Der städtische Bebauungsplan nimmt die Blockrandbebauung als Maßgabe auf. Heute erstellen Kapitalgesellschaften die Häuserblocks aus einem Guss. Mag sein, dass sich im geplanten Innenhof die erwünschte Vielfalt einstellen wird, das Exposé zeigt trotz Backsteinfassade und Vorsprüngen einen eher eintönigen Block. Aber wie komme ich eigentlich dazu, an einer viel befahrenen Durchgangstraße unweit der Gleise, zu träumen???

Baustelle Postareal
Reichskanzler-Müller-Straße
68165 Mannheim Schwetzingerstadt

(254) 12.2016

Eine Antwort zu “Baustelle Postareal”

  1. Klaus Hiltscher Dezember 18, 2016 um 19:41 #

    Träumen kann man da schon. Wenn man nachts schläft wie die meisten Menschen. Da ist in der Reichskanzler Müller wenig Verkehr. Auf der anderen Seite, den Geleisen, ist nachts auch nicht viel los. Gnade dir aber wenn du Schichtarbeiter bist, dann ziehe lieber in den Scharhof. Ich weiß wovon ich rede. Ich habe 20 Jahre gegenüber der neu gebauten und noch neuer abgerissenen Post gewohnt.

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