Der Aufgang zur Brücke kam wirklich keiner Einladung gleich, aber wie so häufig eilten seine Gedanken seinen Empfindungen voraus.
Schon am hellen Tag wünschte er sich wieder die Nacht herbei, zurück in den Traum, den er morgens verlassen hatte.
Hier und dort aber lag in den Szenerien etwas Unfertiges, Provisorisches.
Bei allem Frieden, den er zuweilen empfand…
wusste er auch um das Chaos, das er hinterlassen konnte.
In seiner Jugend nutzte er die neu erbaute Brücke, um ins Unbekannte vorzustoßen.
Nun aber suchten seine Augen nach Ordnung.
Wie Viele sehnte auch er sich nach Einheit,…
dabei offenbarten ihm seine Träume häufig das Gegenteil, …
was ihm gerade in diesem Moment bewusst wurde.
Die ungewohnte Deutlichkeit seiner Träume und die gleichzeitige Unschärfe der Wirklichkeit erzeugten in seiner Wahrnehmung eine eigenartige Distanz, was ihn verwirrte.
Plötzlich fühlte er sich dem Leben seltsam fremd.
Seine Einsamkeit hatte nichts Erhabenenes,…
auch bedeutete sie ihm nicht Traurigkeit.
Als der Nebel sich jedoch erhob, führte der Weg vorübergehend in Klarheit zurück.
Kurt-Schuhmacher-Brücke
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(255) 01.2017
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