
Tiger im Herbstgewand. Schöne Co-Produktion von Kunst und Natur an der Kunsthalle Mannheim. Als schreitender Tiger steht er übrigens auch in Mainz auf einem Sandsteinsockel an der Rheinpromenade. Der Bildhauer Phillip Harth war seinerzeit leider Mitglied im Kampfbund für deutsche Kultur und 1933 im Vorstand der Berliner Secession, ausgerechnet nachdem diese jüdische Künstler und Kommunisten ausschloss. Schließlich erhielt er aber doch auch von den Nazis ein Arbeitsverbot und stand unter Polizeiaufsicht. Nichtsdestotrotz stand er auf Goebbels Gottbegnadetenliste.
Tiger
Phillip Harth (1936)
(478) 11.2022
Danke für den inspirierenden Beitrag und die erhellende historische Anbindung! Gottbegnadetenliste- monströs und diabolisch… Dennoch steht eine ganze Generation von Kulturschaffenden dahinter, die ehrlich begabt und ohne Druck noch in Ruhe und Akribie studieren konnten an Universitäten (nicht Uni!), an Baugwerkschulen, an Instituten und dem Leben selbst und tatsächlich beindruckende Kunstwerke schufen, siehe hier das schöne Beispiel von Philip Hardt, der u.a. auf dem Preussischem Staatsgestüt Trakehnen seine Studien am lebenden Objekt absolvierte. Mißbraucht und diffamiert durch das dunkelste Kapital unserer aller Geschichte, dem selbst der BDA, also der Bund Deutscher Architekten unterworfen wurde… Welch‘ Verunglimpfung von wahrhaftigen Menschen, die dem prickelnden Glitter ihres Herzen folgten ( noch folgen konnten…). Welch‘ Panoptikum, daß ich zu einer Zeit geboren wurde als alles noch von Natur aus »Bio« war und ich heute für mindere Qualität als damals extra bezahlen soll.