Das Max-Joseph-Straßenfest ist kein schlichtes Stadtteilfest, sondern das Fest einer Idee in einem Stadtteil. Seit seinen Anfängen im Jahre 1993 steht es für Toleranz und Miteinander, statt feindliche Gesinnung gegenüber Fremden. Im Mittelpunkt freilich auch üppige Reihen von Bierbänken, auf denen wir uns in familiärer Atmosphäre niederlassen, nachdem wir an den umrahmenden Ständen der Initiativen und Projekte vorbeigeschlendert sind. Diese wiederum bieten neben Reispfannen und Bratwurst vielfältige Beispiele für kulturelle Offenheit. Wir treffen hier auf den Bermudafunk, den Frauenbuchladen Xanthippe, den CSD. Ein Anarcho-Flohmarkt und auch die interkulturellen Waldorfschule sind vertreten. Bei aller Wiedersehensfreude, und das Max-Joseph-Straßenfest ist ein Fest des Wiedersehens, beginne ich mich nun doch zu wundern, über die vielen bekannten Gesichter meiner Generation und mich beschleicht die Frage, ob dies hier nun die Sache der sozial Bewegten aus den 1950er und -60er Jahrgängen ist? Wo bleibt der Nachwuchs der Weltverbesserer? Glücklicherweise erspähe ich unter den üblichen verdächtigen Gleichgesinnter doch manchen jungen Menschen und auch unter den Gästen sind Eltern, die mit Kind und Kegel gekommen sind.
Die Bevölkerungsschichten wandeln sich, die Neckarstadt-Ost ist begehrte Lage. Wie wär´s mit einem Deal: Erhaltet uns dieses schönste und wichtigste Straßenfest Mannheims jung. Derweil bemühen wir uns, nicht zu schnell zu Greisen zu werden…Lang lebe das Max-Joseph-Straßenfest!
Max-Joseph-Straßenfest
im Mai
Neckarstadt, Mannheim
(142) Mai 2014