Tag Archives: Friedrichsplatz

Tiger

30 Nov

Tiger im Herbstgewand. Schöne Co-Produktion von Kunst und Natur an der Kunsthalle Mannheim. Als schreitender Tiger steht er übrigens auch in Mainz auf einem Sandsteinsockel an der Rheinpromenade.  Der Bildhauer Phillip Harth war seinerzeit leider Mitglied im Kampfbund für deutsche Kultur und 1933 im Vorstand der Berliner Secession, ausgerechnet nachdem diese jüdische Künstler und Kommunisten ausschloss. Schließlich erhielt er aber doch auch von den Nazis ein Arbeitsverbot und stand unter Polizeiaufsicht. Nichtsdestotrotz stand er auf Goebbels Gottbegnadetenliste.

Tiger
Phillip Harth (1936)

(478) 11.2022

Arkaden in Mannheim

12 Okt

In antiker Zeit wurde eine besondere Bauform erfunden, eine Bogenreihe, heute Arkaden genannt, die sich über Epochen hinweg bis heute erhalten hat. Wir finden sie als UNESCO Weltkulturerbe in Bologna, in Bern, Berlin genauso wie an Moscheen in der islamischen Welt. Der schönste und beliebteste Arkadengang Mannheims befindet sich zweifellos am Gebäudeensemble um den Friedrichsplatz, wo sie sich nicht nur nach oben runden, sondern sich auch in ihrer Gesamtheit in einer Bogenform um die Wasserturmanlage ziehen. Lange lagen in der Nachkriegszeit die Arkaden eher in einem Dornröschenschlaf, bis ihre repräsentative Wirkung wieder erkannt wurde und neben den schönen Cafés Flo und Dolceamaro, sowie anderer gastronomischen Einrichtungen endlich auch Immobilienmakler und Werbeagenturen einzogen, um die Arkaden am Friedrichsplatz vollends wieder zur ersten und besten Adresse Mannheims aufzuwerten.

Unverzeihlich bleibt es aber, dass der angrenzende Neubau der Kunsthalle diese wunderbare architektonische Steilvorlage aus dem beginnenden 20. Jahrhundert nicht einmal ansatzweise aufnimmt, sondern unseren Arkadengang in einen kahlen und nun zu breit geratenen Platz münden lässt, sodass letztendlich die Besucher des zur Kunsthalle gehörenden Terrassenkaffees Luxx Wind und Wetter ausgesetzt sind. Der wohltuende Schutz vor Regen und Sonne, den Arkaden bieten, wird allgemein bei der Planung von Neubauten heute leider viel zu wenig berücksichtigt. Sie fallen entweder der Effizienz oder der Sparsamkeit, um nicht zu sagen dem Geiz oder der Gier zum Opfer, gäben sie doch etwas Grundstücksfläche an die Öffentlichkeit zurück. Diringer & Scheidel und viele andere Großbauunternehmen jedenfalls bevorzugen in Mannheim eine glatte Kantenarchitektur, die nicht einmal Dachüberstände zulässt.

Ganz anders der damals als modern geltende Neubau des Nationaltheaters, den nahezu umlaufend gerade Säulengänge, sogenannte Kolonaden, zieren und so bei Regen seinen Besuchern den Eintritt wenigstens halbwegs trockenen Fußes ermöglicht. Die wohl ältesten Arkaden Mannheims finden wir natürlich am Barockschloss jeweils seitlich des Ehrenhofs. Studierende und Lehrkräfte sollten sie zu schätzen wissen, aber auch Angestellte des Mannheimer Rathauses dürfen sich über ihren Bogengang bei Ankunft und Verlassen des Arbeitsplatzes freuen. Ein besonderes Arkadenbauwerk von überwiegend gestalterischen Wert finden wir am Eingangsgebäude des Hauptfriedhofs, welches 1842 fertiggestellt wurde. Hier scheinen sich die Arkaden träumerisch verklärt auf ihre antiken Vorbilder zu beziehen und wollen uns von Schönheit und Vergänglichkeit erzählen. Ich habe in der kleinen Diaschau oben noch weitere Bilder von Mannheimer Arkaden und Kolonaden unterschiedlichster Art zusammengestellt. Übrigens ist dies der Beitrag zum 10. Geburtstag des Blogs. Hoffe euch gefällts.

Arkaden in Mannheim

(473) 10.2022

Wasserspiele

3 Okt

Sicherlich zählen die Wasserspiele an der Friedrichsplatz-Anlage zu den top Sehenswürdigkeiten Mannheims, besonders wenn an den Wochenenden von Ostern bis Oktober die bunten Lichter eingeschaltet werden. Heute, am 3. Oktober heißt es aber erstmal für eine ganze Weile Abschied nehmen von Wasserspiel und Lichterglanz, denn die Becken und Rohre der Wasserspiele werden saniert. Die Arbeiten dauern wohl die ganze Saison 2022, sodass die Fontainen erst zur Bundesgartenschau 2023 wieder zu erleben sein werden. Als kleinen Trost könnt ihr wenigstens hier immer mal wieder Bilder anschauen.

Wasserspiele
Friedrichsplatz, 68165 Mannheim

(446) 10.2021

Öffnung

25 Mai

Einen großen Cappuccino bitte! Das ist das Mindeste. Gut gelaunte Pärchen genießen auch gerne noch Sekt, Lachs, Rührei oder Avocado-Toast zum Frühstück im Dolceamaro. Ja, es gibt noch das süße Leben und es ist nach Mannheim zurückgekehrt zu Pfingsten, wenn auch das Wetter nicht immer ganz mitspielte. Die dunkelsten Corona-Zeiten scheinen vorbei, die noch nötigen Tests als Rachenabstrich unkompliziert und ohne jeden Schmerz nebenan im Rosengarten zu bekommen. Wir sind aus dem Tunnel. Die Speisekarte erscheint nun kontaktlos auf dem Smartphone, was beweist, dass sich manche Dinge in der Krise beschleunigt haben. Öffnung. Wir sitzen im Licht. Es ist elf. Es ist Frühling. Es ist Liebe. Es ist Leben.

Öffung der Gastronomie
nach Monaten
Mannheim

(434) 05.2021

13 Nov

Schattenzeichnung an der Treppe des durch Scheinwerfer angestrahlten Wasserturms abends um halb 10.

(410) 11.2020

Mannheim ist bunt

16 Dez

Okay, „Mannheim ist bunt“ ist ein Slogan, den ich mir jetzt ausgeliehen habe und meint üblicherweise nicht bunte Lichter, sondern „people of color“, oder diverse sexuelle Orientierungen und verschiedenartige Szenen und Kulturen, die hier in Mannheim leben. Aber auch das mit den bunten Lichtern stimmt, zumindestens in der Vorweihnachtszeit. Mir kommt es so vor, als wäre der Weihnachtsmarkt am Wasserturm dieses Jahr besonders bunt und fast hat man den Eindruck von einem orientalischen Basar. Na ja, was ich mir halt so vorstelle, da ich ja noch nie auf einem echten war. Bunt und voller Waren eben, allerdings die obligatorische Glühweintasse würde ich jetzt in Marrakesch wahrscheinlich nicht in der Hand halten.
Ob mit oder ohne, jetzt ist es wohl Zeit, Euch eine schöne und friedliche Weihnacht zu wünschen und dass das Licht, ohne das ja alle Katzen grau wären, eure Herzen und Sinne berührt. Zeit ist Glück!

Mannheim ist bunt
Eine Fotostrecke zum bunten Weihnachtsmarkt gibt es hier bei flickr.

(335) 12.2018

Schaufenster 41

9 Dez

Antiquitätenhändler scheinen ganz gut mit Zeit umgehen zu können.

Schaufenster 41
Am Friedrichsplatz
68161 Mannheim

(333) 12.2018

Vom Wasserturm

3 Nov

329 Artikel über Mannheim und nun erst vom Wasserturm, Mannheims Blickfang und Wahrzeichen Nummer 1? So langsam mache ich mich verdächtig und das völlig zu recht. Zeitlebens Mannheimer, den Turm täglich vor Augen, erfasst mich doch immer wieder ein Befremden bei seinem Anblick. Gleichwohl will ich voranstellen, den Wasserturm zu lieben, wie es mir von Kindesbeinen an beigebracht wurde und auch wir haben unseren Kindern gelehrt ihn zu lieben. Es ist wahrscheinlich vielen Mannheimern so, dass sie ihn lieben und wie ich, ihn lieben müssen, obwohl für sich genommen der Mannheimer Wasserturm ganz und gar unerträglich erscheint. Man wird ihn also auch lieben, um seiner Unerträglichkeit zu entkommen.

Nicht seine ehemalig wohltuende Funktion zur städtischen Wasserversorgung ist hier Anlass der Ausführungen, sondern die Fassade, die Hülle, die dieses technische Bauwerk umgibt. Als sich die Stadt Mannheim für den Entwurf des gerade mal 23 jährigen Stuttgarter Architekten Gustav Halmhuber entschied, befasste man sich in Paris mit der kühnen Konstruktion des Eiffelturms. Das Einreichungs-Motto für unseren Turm „ars longa, vita brevis“ („Die Kunst ist lang, das Leben kurz.“) hauchte noch den Atem des studentischen „Gaudeamus igitur“ (lateinisch: Lasst uns also fröhlich sein!), doch nicht jugendlicher Aufbruch in die Avantgarde, sondern Bewunderung für Kaiser und imperiales Machtstreben schien unseren Architekten zu faszinieren und so entwarf er monumental im altrömischen Stil, mit behelmten Sphinxen links und rechts, die den Gedanken an erfolgreiche Eroberungen ferner Länder und Kulturen verkörperten. Schließlich hatte sich zu jener Zeit in Deutschland und auch in Mannheim der Ruf nach einem „Platz an der Sonne“ durchgesetzt, wie die Kolonialpolitik damals euphemistisch beworben wurde. Es war auch diese Überheblichkeit, gepaart mit der Verherrlichung des Militarismus, die geradewegs in den ersten Weltkrieg führte. Herausgekommen ist aber zunächst ein plumpes Bauwerk, das schon damals als runde Grabkapelle kritisiert wurde, in gelben(!) Sandstein. Die Planer der noch zu gestaltenden Friedrichplatz-Anlage waren gewarnt und versuchten zu retten, was kaum zu retten war, verwendeten kontrastreich roten Buntsandstein und versuchten das mißglückte Bauwerk so gut wie möglich in das Ensemble einzubinden und aufzuwerten.

Lange habe ich nachgedacht, was genau Ursache für seine Hässlichkeit ist. Es ist das Fehlen jeglicher Dynamik am formprägenden Mittelteil des Turms, keine Verjüngung nach oben, nicht die leiseste Krümmung in der Senkrechten, die etwas Spannung gebracht hätte, die pure Starrheit, die man heute bei Dunkelheit notdürftig durch Licht zu kaschieren versucht, völlig vergeblich dies aber bei Tageslicht, wo er umso beharrlicher seine einfältige Dumpfheit zu verströmen scheint und auch die stumpf kegelförmige Kupferhaube vermag daran nichts zu ändern.
Der Architekt, der inzwischen in Berlin am Reichstag und später an Siegerallee und Kaiser Wilhelm Denkmal mitarbeitete, mag seinen Fehler geahnt haben. Es ist nicht bekannt, dass er zur Einweihung anwesend war. Was tun also, um heute Pein und Fremdscham zu begegnen? Abreißen ist keine Option, wir können ja nicht so tun, als hätte es in der Vergangenheit nie Fehler gegeben und schließlich steht der Turm unter Denkmalschutz, was wir dann auch getrost als Aufforderung wörtlich nehmen sollten: Denk mal! Dies weist uns nun den Weg aus misslicher Lage und nur so können wir frei seine Gestalt hinnehmen als das, was sie wohl ist, die Geschmacklosigkeit eines politisch-historischen Irrwegs und nur so gehe ich nun seine Stufen zum Balkon hinauf und geniesse die bescheidene Weitsicht, die er mir bietet.

Vom Wasserturm
Friedrichsplatz
68161 Mannheim

(330) 11.2018

Picknick am Wasserturm

15 Sept

Beim Durchstöbern meiner Picasa-Ordner stieß ich auf dieses epische, farbenfrohe Bild, das ich mit diesem Artikel nun doch noch nachschiebe. Es zeigt ein großes, fröhliches Picknick auf dem gepflegten grünen Gras beim Wasserturm, das schon Anfang August 2018 stattfand. Eine Veranstaltung mit einer Menge bunt verkleideter, meist junger Menschen. Gewiss, bei dieser Anime-, Manga-, Videospiel-Cosplay Convention ging es natürlich um Sehen und Gesehen werden, es ist ein Ereignis der aufregenden Darstellung, des Fotoshootings, der besonderen Selfies und genau dieser Punkt sollte mich eigentlich auch zu einer strengen inneren Weigerung führen, Bilder zu machen, doch am Ende konnte ich nicht ganz widerstehen. Ich habe es dann mit einer Strategie äußerster Scheuheit getan und vermute, dass ich diese im Alter sicher noch bereuen werde, aber, wenn es gut läuft, lache ich vielleicht auch darüber.
Es war, das fällt mir jetzt wieder ein, auch eine Veranstaltung aufopferungsvoller Eltern, ein Ort heftiger Pubertät und, leider gar nicht so lustig, ebenso eine Verkaufsveranstaltung gigantischer Mengen Plastik.

Picknick am Wasserturm
AnimagiC 2018 · 3.-5. August 2018
Rosengarten

(324) 09.2018

Akademiekonzert

13 Jun

Ich möchte dich jetzt gerne mitnehmen in ein Akademiekonzert, das immerhin eine Mannheimer Institution ist. Dich, der keine klassischen Konzerte und keine Komponisten kennt. Wir gehen in den Rosengarten gleich am Wasserturm, genauer gesagt in den großen Mozartsaal. Viel Holz wirst du dort an den Wänden und Decken sehen, das ist für den Klang und es gibt Konzertsäle, wie die Berliner Philharmonie, da ist der Klang noch viel besser, aber wenigstens haben wir in Mannheim einen Konzertsaal. Früher war hier der Nibelungensaal, der sagenhafte 6000 Leute aufnahm, aber er ging im Krieg kaputt. Der Neubau bietet immerhin 1628 Sitzplätze. Schau: das Konzert ist ausverkauft, Alte und Junge, Frauen und Männer, elegant oder sportlich modern Gekleidete sind da.

Jetzt kommt das Orchester auf die Bühne. Es sind traditionell die Musiker des Mannheimer Nationaltheaters. Sie bekommen gleich Beifall. Sie stimmen eine Weile ihre Instrumente und dann eilt der Dirigent, der hier ein Generalmusikdirektor ist, auf die Bühne und bekommt auch Beifall. Er stellt sich auf ein kleines Podest, alles verstummt und nun beginnt die Musik.

Du hörst Werke von verschiedenen Komponisten aus unterschiedlichen Zeiten, meist instrumental ohne Gesang. Für die Komponisten ist Musik eine andere Art von Sprache. Sie schreiben sie in Notenzeichen auf. Jedes noch so unterschiedliche Instrument im Orchester ist eine eigene Stimme in dieser Sprache und jeder Musiker oder Musikerin spielt auf seinem Instrument genau die ihm zugedachten Noten. So macht der Dirigent mit dem Orchester hörbar, was der Komponist oder die Komponistin ohne Worte aufgeschrieben hat. Manches stammt aus alter Zeit und du hörst die damaligen Regeln und Gesetze, aber vielleicht auch den Glanz, bei neuerer Musik sind manche musikalischen Gedanken viel freier. Bei so einem Konzert bist du kaum abgelenkt, wenn nicht grade mal jemand hustet hören alle zu und folgen aufmerksam der Musik, ohne auf ihr Smartphone zu gucken. Das kann entspannend sein und wenn du am Tag hart gearbeitet hast, musst du vielleicht aufpassen, nicht einzuschlafen und zu schnarchen. Die Töne verklingen, die Musiker hören auf zu spielen. Warte. Nicht als erster Beifall klatschen, vielleicht geht es noch weiter. Doch jetzt klatschen alle und es gibt sogar eine Pause. Wir können im Foyer Getränke kaufen, die nicht ganz billig sind, vertreten uns ein wenig die Beine und schauen aus den großen Glasfenstern nach draußen.
Nach der Pause geht die Aufführung mit Begrüßungsapplaus und einem anderem Stück weiter. Es gibt Komponisten, die gefallen mir gar nicht, andere berühren mich sehr. Am Ende des Konzertes verbeugt sich der Dirigent vor dem Publikum und dieses gebogene Metallrohr auf dem Podest, das den Dirigenten vorm Herunterfallen bewahren soll, wirkt sehr wacklig. Das Orchester erhebt sich immer wieder. Es gibt auch noch Blumen und vielleicht noch eine Zugabe. Die meisten Besucher sind jetzt froh, schimpfen nicht und sind zufrieden. Die Sprache der Musik kennt helle Freude wie auch tiefes Leid. Lautes und Leises. Drohendes und Zartes. Auch wenn du Musik auf CD hören kannst, was ich im Konzert so viel eindrücklicher verspüre ist, dass die tollen Ergebnisse, mit der ganzen Stimmenvielfalt der Instrumente hervorgebracht, nur durch Fleiß, Hingabe, Ernsthaftigkeit und einem vorzüglichen Zusammenspiel aller Musiker auf der Bühne zustande kommen. Deshalb Respekt und Dank, denn ein solches Gelingen zu erleben verleiht Hoffnung, findest du nicht auch? Vielleicht sind auch deshalb die Mannheimer Akademiekonzerte so gut besucht. Sie sind übrigens eine der ältesten Konzertreihen in Deutschland.

Akademiekonzert
Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim

(311) 06.2018

Das erste Auto und der letzte Crash

3 Mär

Mal wieder jemand mit dem Auto zu schnell um die Kurve am Friedrichplatz Richtung Augusta-Anlage. Im Hintergrund steht das erste Auto der Welt, der von Carl Benz in Mannheim gebaute Patent Motorwagen Nr.1 als schöne Bronzenachbildung auf einem sicheren Sockel.

Augusta-Anlage, Friedrichsplatz

(304) 03.2018

Arkadenfest

22 Okt

Ein letztes mal senkten sich Ende 2001 die schweren Raffgardinen im Gourmet- und Sternerestaurant Blass, verwehrten den Ausblick, wie auch den Einblick, bewahrten so ihrer Bestimmung gemäß die Diskretion. Mit diesem Ende begann ein frischer Wind unter den Arkaden am Friedrichsplatz zu wehen, obwohl jene Zeit als die KRISENJAHRE bezeichnet werden.

Arkadenfest

Im TIMELAPSE-Modus sehen wir die Eröffnung des kleinen Cafe´ Floh, Onyx, Lutter & Wegner, extraprima, die Kommode, den Adler-Fanshop, Theuer und Scherr, die Goldschmiede Pohl, dolceamaro und zweitausendundeins, natürlich dann auch Immobilienmakler und die Fürst Fugger Privatbank KG.

Der vorsichtige Optimismus hat sich seit dem ersten Arkadenfest 2004 zur geballten Crémant- und Sektvertilgung entwickelt. Tausende Menschen strömen an diesem einen Samstag im September an ihren Lieblingsort, wo im Laufe der Jahre unter den Arkaden immer zahlreicher bestuhlt wurde. Man trifft sich, wo man sich kennt und feiert natürlich mit einem schönen Feuerwerk, mit schönen Menschen, am schönsten Platz, bei schönster Stimmung. Kurz, der Verein Friedrichsplatz e.V. hat gute Arbeit geleistet. Mein persönlicher Favorit ist der schon traditionelle Auftritt des Flames-Duos bei La Flamm. C’mon Everybody!

Arkadenfest
Friedrichsplatz
Mannheim

(180) 10.2014

Abriss des Mitzlaff-Baus

29 Sept

Mitzlaff-Bau

Natürlich kommt der Abriss des 30 Jahre alten Mitzlaff-Kunsthallenbaus nicht nur manch Mannheimer Häuslebauer irrwitzig vor. Die Vorstellung, sein mit viel Fleiß und Schweiß erbautes Siedlungshäuschen noch zu Lebzeiten wieder abzureißen, weil die Klimaanlage nicht funktioniert, führt zu Kopfschütteln. Andererseits hat uns auch noch niemand gesagt:“ Horch zu, isch schenk dir 200tausend, du legscht noch 50tausend druff un donn bauschd dir was Neies.“ So ist eigentlich die von Mäzen Hector zugesagte ungeheure Geldspende von 50 Millionen Euro, das Nicht-sichtbare, was hier irrational wirkt. Der eilig angebrachte Slogan „ES PASST“, gerät auf den ersten Blick allerdings zur Steilvorlage für alle Zyniker und Spötter in uns und bestätigt etwas unglücklich jenes bei vielen Mannheimern so beliebte Bild von einer ignoranten, die Wirklichkeit verkennenden Stadtverwaltung. Aber was ist Wirklichkeit? Die Bürgerinitiative, die den Abriss verhindern wollte und mit ihrem Vorhaben deutlich scheiterte, nannte sich „Rettet den Friedrichsplatz!“ Doch der wird nun gerade mal gar nicht abgerissen.
Entschlüsseln wir „ES PASST“ also wohlwollend als eine stark visionäre Aussage, kleinliche Kommentare zum aktuellen Stand weit hinter sich lassend. Diesen können wir übrigens auf den Baustellen-live-Webcams mitverfolgen und am Ende werden wir sehen, ob´s passt.

Abriss des Mitzlaff-Baus
Kunsthalle
Friedrichsplatz, Tattersallstraße
68165 Mannheim

(175) 09.2014

Kunsthalle – Dix / Beckmann

5 Jan

Dix_Beckmann

Und, hat sie mich berührt? Ja, die Ausstellung in der „neuen“ Mannheimer Kunsthalle hat mich berührt und zwar schon recht rasch, gewissermaßen thematisch und chronologisch mit Beginn des ersten Weltkriegs. Beide Maler waren mit ihren Themen auf ihre Zeit bezogen. Es hat etwas perverses, einen Vergleich anstellen zu müssen, wem nun die drastischere Darstellung seiner (Kriegs)Erlebnisse gelingt. Otto Dix ist hierbei der furchtbare Sieger. Die 50 Blätter des Radierzyklus Der Krieg konnten den 2. Weltkrieg nicht verhindern. Sie geben mir nun jedoch die Betrachtungsweise der weiteren Bilder und Gemälde vor und ich bleibe immer wieder an Dix hängen, die Beinstümpfe der Kriegsinvaliden, nach dem Entzug seiner Professur durch die Nazis, zurückgezogen, Baumstümpfe im deutschen Wald auf der Leinwand…
Eine lohnende Schau, die, wie ich bei anderen Besuchern bemerke, sicherlich auch andere Betrachtungsweisen zulässt.
Die schön sanierten Säle der historischen Kunsthalle stehen ganz dieser Ausstellung zur Verfügung und sind trotz Zwischenwände voll gehängt. Die umstrittene Frage nach einer Form der (Neu)Erweiterung der Kunsthalle stellt sich, unabhängig vom Geld, nach der drei Jahre währenden Schließung der Räume, überraschend mit deren Öffnung nun von Innen heraus und nicht allein unter dem Gesichtspunkt der äußeren Fassade. Spannend.

Kunsthalle Mannheim
Friedrichsplatz 4,
68165 Mannheim
0621 2936452

(114) 01.2014

Kunsthalle, Nur Skulptur!

6 Jun

nurskulptur

Endlich! Endlich habe ich es mal geschafft, am Mittwoch in die Kunsthalle zu gehen. Da ist ab 18:00 Uhr der Eintritt frei! Jaah, bis 20:00 Uhr kann man sich kostenlos umschauen und nun letztmalig im Neubau, der dann abgerissen wird.? Hinein also geschwind, das Abendbrot soll warten… Ich bekomme zur Ausstellung NUR SKULPTUR! sogleich ein kleines Büchlein in die Hand gedrückt und schon stehe ich im ersten Raum und bin umgeben von fünfzig skurrilen Exponaten, die wie Handtaschen auf Wandtablaren präsentiert sind. Alle von einem Künstler…halt! Versteckt unter all diesen ist eines von Marcel Duchamp!!! Ich würde euch jetzt gerne ein Foto zeigen, aber das geht nicht. Streng verboten. Aber nun wird sofort klar: Hör zu mein Freund, du musst genau hingucken! Also wirklich, die Ausstellung ist toll und natürlich kann man sich nicht auf alles gleichermaßen konzentrieren und natürlich gibt es Diskussionen ob dies oder jenes nicht hätte besser zur Geltung kommen können. Anbetungswürdig der Spring circle, Kult ist Segals Man in a deck-chair und wenn dann Beuys dem toten Hasen die Bilder erklärt, sind eh alle Grenzen gefallen. Während ich für eine Weile unbewegt dastehe und eine Diaprojektion betrachte, werde ich schon selbst ganz Skulptur. Jawohl: Ziel erreicht. Ah, plötzlich stoße ich auf die ARTgenossen, die sich von der Kunstvermittlerin Dr. Dorothee Höfert einen Vortrag zu Rodins Eva halten lassen: Kunst ist eingreifen. Ich lausche und bin beeindruckt. Nun aber rasch, das Personal steht schon seit neun Stunden hier! Ohne Scheiß, sitzbare Plastiken sind von Nöten. Ich werde höflich auf die sofortige Schließung hingewiesen. Im Foyer noch dieses eine Foto. Ein letzter Blick. – Ich komme noch mal zurück.

Kunsthalle Mannheim
Moltkestraße 9
Mitzlaff-Bau
68165 Mannheim
Mittwoch 18:00 Uhr – 20:00 Uhr Eintritt frei

(58) 06.2013

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