Über den Maler Emil Schumacher habe ich gehört, dass er seine Bilder nach der Fertigstellung erst Wochen lang in seinem Wohnzimmer ausprobierte, um deren Wirkung zu erleben. Zuweilen vernichtete er dann auch mal ein Werk, anstatt es zu verkaufen.
Die Galerie Strümpfe zeigt monatlich wechselnd in Einzelaustellungen Werke von aktuellen Künstlern in einem ehemaligen Strumpfladen. An Wochenenden öffnet die Galerie abends und bietet dabei Wohnzimmeratmosphäre.
Wir kommen reichlich schlecht gelaunt in die Nachtgalerie und da es noch früh ist, finden wir auf dem Sofa Platz. Schweigen, lassen die Bilder auf uns wirken, mal beiläufig, mal intensiv und dann, allmählich, kommen wir doch ins Gespräch. Bald füllt sich der Raum, der Blick nun manchmal verstellt, korrespondieren die Werke noch immer ständig, während die Unterhaltungen angeregter, die Stimmung deutlich heiterer wird. Tischkicker-Geräusche ballern von einer kleinen Empore herab, aus einem hinterem Raum kommen Currywürste für die Heißhungrigen. In dieser doch sehr persönlichen, liebenswerten Atmosphäre steht die alles beseelende Muse Kirstin, ganz in Schwarz gekleidet, hinter einer kleinen bunten 50er-Jahre Theke, scheint jeden zu kennen und versorgt uns und alle Anwesenden wahlweise mit Pastis, Rotwein, Crémant, Bier oder Wasser. Alles in allem finden wir wohl kaum einen entspannteren Ort im Jungbusch, als hier in der Galerie Strümpfe, die wir nach einigen Stunden dann wohlgemut verlassen. Und welch ein Glück, sogar die Raucherei hat man eingeschränkt, sicherlich der Kunst zuliebe…
Galerie Strümpfe
The Supper Art Club
Jungbuschstraße 3
68159 Mannheim
Telefon: 0621/86251047
(132) 03.2014