Tag Archives: Kunst

Tiger

30 Nov

Tiger im Herbstgewand. Schöne Co-Produktion von Kunst und Natur an der Kunsthalle Mannheim. Als schreitender Tiger steht er übrigens auch in Mainz auf einem Sandsteinsockel an der Rheinpromenade.  Der Bildhauer Phillip Harth war seinerzeit leider Mitglied im Kampfbund für deutsche Kultur und 1933 im Vorstand der Berliner Secession, ausgerechnet nachdem diese jüdische Künstler und Kommunisten ausschloss. Schließlich erhielt er aber doch auch von den Nazis ein Arbeitsverbot und stand unter Polizeiaufsicht. Nichtsdestotrotz stand er auf Goebbels Gottbegnadetenliste.

Tiger
Phillip Harth (1936)

(478) 11.2022

Der Zwischenraum

28 Jun

Mannheim ist voller Rätsel und Wunder. Jedoch wäre es nicht angebracht, ja geradezu verantwortungslos, etwas ganz und gar Unerklärliches zu einer touristischen Attraktion zu vermarkten. Vielmehr erscheint es äußerst ratsam, sein Bekanntwerden zu vermeiden und ich verfasse diese Zeilen auch nur, weil ich mir sehr sicher sein kann, dass niemand sie liest. Eines der bestgehüteten Geheimnisse Mannheims befindet sich im Luisenpark. Man vermutet, von hier aus verbreitete sich das mittlerweile geflügelte Wort uffbasse, welches sich Einheimische von je her schon zuraunten, sobald sie auch nur in die Nähe jener von einer seltsam faszinierende Aura umgebenen Stätte kamen. Auf einer fast unmerklichen Anhöhe stehen in engem Abstand zwei zueinander gewandte, ebenso grob wie präzise behauene Steinsäulen, obenauf gekrönt mit eigenwilligen goldenen geometrischen Körpern und bilden etwas, das die wenigen Eingeweihten ehrfurchtsvoll DEN ZWISCHENRAUM nennen. Nur die Mutigsten unter den Mutigen wagen sich hier freiwillig hinein. Kein Außenstehender hat je erfahren, was genau sich in diesem ZWISCHENRAUM ereignet, denn es widerfährt allein dem, der sich in ihn hineinbegibt. Man munkelt von gewaltigen Energien, irren Visionen und nicht selten geschehen ein unerklärliches Verschwinden ebenso wie überraschende Erscheinungen. Auf jeden Fall heißt es uffbasse! An den Eingängen des vergitterten Parks wurde unter dem Vorwand der Kostensenkung sicherheitshalber eine elektronische Datenerfassung eingeführt, um die hineinkommenden Besucher zu zählen und mit der Anzahl derer zu vergleichen, die den Park verlassen, um das Phänomen des ZWISCHENRAUMS so zumindest statistisch zu erfassen.

Der Zwischenraum
Luisenpark
68165 Mannheim

(469) 06.2022

Schaufenster 47

8 Mai

Mannheimer Wasserturm in 12 Farben und in verschiedenen Größen als Multiple bei Galerie Cameo in der Kurfürstenpassage. Zehn Prozent vom Verkaufspreis gehen an den Verein Stadtbild Mannheim e V.

Schaufenster 47
P7,4 (Kurfürstenpassage)
68161 Mannheim

(464) 05.2022

Schaufenster 46

22 Mär

Bilder eines Suchenden. Fotografien von Arthur Bauer, KAZAN IN FEBRUARY (und natürlich auch hier Peace for Ukraine). Zwischennutzung in der sanierten und endlich wiedereröffneten ÖVA – Passage.

Schaufenster 46
ÖVA Passage P7
68161 Mannheim

(459) 03.2022

Lipsi Rad

11 Jul

Ja, man kann durch das Loch gucken und dann den Wasserturm sehen. Aber es geht auch anders. Wenn ich die Perspektive ein wenig ändere und durch das Gegenlicht einiges ausgeblendet lasse, dann sehen ich ein an die Frühzeit erinnerndes kultisches Objekt, das in der Form etwas sehr Universelles hat. Ein zum Rad gehauener Stein, eigentümlich gewunden, der ganz wundersam mit Kraft und Energie aufgeladen zu sein scheint.

Lipsi Rad
Skulptur von Morice Lipsi 1960
Friedrichsplatz
68165 Mannheim

(360) 07.2019

Jugendstil Fassade

20 Jun

[Mein Leben ist nicht diese steile Stunde,
darin du mich so eilen siehst.
Ich bin ein Baum vor meinem Hintergrunde,
ich bin nur einer meiner vielen Munde
und jener, welcher sich am frühsten schließt]

Rainer Maria Rilke

Jugendstil Fassade
Stresemannstraße
68161 Mannheim

(357) 06.2019

Stadthaus

24 Feb

Lassen wir beiseite, dass da, wo das Stadthaus steht, einmal ein „altes Kaufhaus“ stand mit der berühmten Mannheimer Symmetrie. Das wurde weggebomt und der Wiederaufbau scheiterte im Bürgerentscheid trotz großer Mehrheit denkbar knapp an einer zu geringen Wahlbeteiligung. Solche Stadthausstreitereien gab es auch in anderen Städten. Nein, was mich vollkommen aufschreckte und aus meiner so arglosen wie selbstzufriedenen Internetsurferei herausriss, waren diese grottenschlechte Google-Bewertungen für das Stadthaus, auf die ich, wie gesagt, rein zufällig stieß. Ich fragte mich sofort, ob die in N1 eingebundene Gastronomie verantwortlich wäre, jemand im East vom all you can eat nicht satt wurde, oder in der N1 Lounge kein Platz frei war, oder der Tequila in der Azteca Mexicana zu Gemüte schlug, doch nichts dergleichen. Auch bei Trip Advisor belegt das Stadthaus in der Rubrik Sehenswürdigkeiten einen schockierenden letzten Platz. Wie konnte das geschehen? Mannheim ist eine moderne Stadt, die üblicherweise keinen Vergleich zu scheuen braucht. Jedenfalls erschien mir die Sache so bedeutend, der Anlaß also groß genug, um mich unverzüglich zu einem Ortstermin einzufinden. Schließlich kann ALLES MANNHEIM die öffentliche Diskussion nicht allein Spießern und Kulturbanausen überlassen. So lautet das Ziel der Aktion: Rettet das Stadthaus!

Schon von der rückwärtigen Ansicht aus erscheint mir das Stadthaus als die gelungenere Version des Centre Pompidou. Bei freiem Eintritt wartet es gleich im Erdgeschoß mit einer atemberaubenden Installation auf, die sich mit der jüngsten Geschichte der Stadt auseinandersetzt. Mit der Nachgestaltung der legendären Borelly Grotte, die ja aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr besichtigt werden kann, provoziert der Durchgang einerseits Erinnerungen, geht aber über das bloße Betrachten hinaus und erzeugt durch geschicktes Wechselspiel von Raum und Licht beim Besucher eine beschleunigte Dynamik seines Bewegungsapparates und lässt ihn somit auch durch körperliche Erfahrung an unserem kollektiven urbanen Gedächtnis teilhaben.

Neugierig strebe ich über eine schöne Außentreppe, die formprägender Teil der Architktur ist, zum Plenum, wo mich nicht zufällig neben dem Ratssaal die Installation Pferd, Flur, Demokratie erwartet, welche die großen politischen Fragen unserer Zeit thematisiert. Die geschickt im Raum angeordneten Rundsäulen verweisen auf Athen als Ursprungsort einer demokratischen Stadtgesellschaft, mahnen aber durch das bunt aufgestellte Pferd an Trojas Schicksal und den Gefahren des Lobbyismus. Stark! Eine leere, verglaste Wandnische mit dem Titel „Zu vermieten“ des Künstlers D&S sollte hier nicht als Kontrast, sondern als wohltuende Ergänzung verstanden werden.

Durch ein Hinweisschild werde ich schließlich noch auf einen kleinen Nebenraum aufmerksam. Glücklicherweise muss ich sagen und wundere mich, dass sich hier keine Schlangen bilden. Fast humorvoll, jedenfalls mit grosser Könnerschaft wird Bezug genommen auf Mannheims Tradition der neuen Sachlichkeit und deren späteren Transformation von Kunst als visuelle oder gar plastische IDEE. Ein Readymade, das mit scheinbarer Leichtigkeit den Bogen von Marcel Duchamp zu Piet Mondrian schlägt und sich dabei unter Einbindung von Quadraten und den Mannheimer Farben als großes Geschenk an Mannheim und seine Bürger entpuppt. Völlig verständlich, dass dieser Raum ständig bewacht werden muss. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Einziger Wermutstropfen die Stadtbücherei im oberen Stock, aber die soll ja bald dort ausziehen. Mein Votum: fünf von fünf Sternen und völliges Unverständnis über jegliches negative Ranking. Wer nach Mannheim ins Stadthaus kommt, sollte wissen, dass er weder repräsentativen Kitsch erwarten kann, wie vielleicht in Zürich, noch dass er es sich umrahmt von gefallsüchtigen Bildern auf Bänken bequem machen kann, statt mühevoll die sogenannte Realität zu entschlüsseln.
Nein, Mannheim ist und bleibt die unbequeme Arbeiterstadt. Aber dass wir uns nicht missverstehen, liebe Freunde und Besucher, die Arbeit, die fängt bei uns manchmal im Kopf an.

Stadthaus
N1
68161 Mannheim

(303) 02.2018

Schaufenster 40

4 Jul

Köpfe von Ingo Lehnhof, ausgestellt im Schaufenster des Blumenfressersalons der Künstlerin Ana Laibach.

Schaufenster 40
Blumenfressersalon Ana Laibach
R7, 40
68161 Mannheim

(277) 07.2017

zero

10 Apr

zero

Einer meiner ehemaligen Mathe-Lehrer ereiferte sich vor der Klasse mal mit dem Spruch: Null is nix. Ebenso konsequent die Schaufenstergestaltung eines Ladengeschäfts der Modegruppe zero an einer Querstraße zu den Planken, die mich zu diesem nichtigen Beitrag anregte. Die Künstlergruppe ZERO wiederum suchte in der Nachkriegszeit einen künstlerischen Neuanfang. Sucht man heute allerdings auf der Web-Seite der ZERO Foundation nach „Mannheim“, findet man, ich hatte es fast erwartet, kein Ergebnis. Aber das hat nix zu bedeuten, wohingegen die Künstlerin Zero Reiko Ishihara vor kurzem erst in Mannheim bei der Kunstveranstaltung Deltabeben einige Werke ausgestellt hatte.

zero
P4
68159 Mannheim

(228) 04.2016

Blau, Jungbusch

14 Mär

BlauWenn auf einem handgeschriebenen Etikett Grappa, Grappa, hey! steht, ist die Ansage so klar wie der Inhalt der Flasche da hinter dem Tresen. Wir sind im Blau, im Jungbusch, live! Hier feiert Wreckless Eric …Mänheim… Mänheim.., schüttet Binoculers ihr Herz aus, bekommst du einen great big kiss von Shotgun Party und setzen die Drunken Pilots zur Gitarrenbruchlandung an. Gut möglich, dass ein Gast mit dir anstößt, einfach weil du gerade so rumstehst. Eben hat Seth Faergolzia -Dufus aus New York sein bereits drittes Konzert im Blau beendet. Der Tischkicker ist wieder frei. Nicht mehr lange. Ein paar Hip-Hop Jungs, denen die Shots im Hagestolz  zu teuer sind, amüsieren sich über einen Typen, der sein Glas in zunehmender Schräglage hält, bis er es verschüttet. In der hinteren Ecke verkauft mir Seth im selbstgenähtem Antifolk-Kostüm ein T-Shirt aus seinem knallroten Trolli-shop, neben mir eine interessierte Studentin der Popakademie, wir alle saugen hier Rock´n Roll High-School Luft ein. Schließlich machen sich kostümierte Affen bereit zur shake it wild party. Der Laden wird langsam voll. Unglaublich, dass der Typ mit den nassen Schuhen wieder mit einem frisch Gezapftem dasteht… Lange Zeit bevor Ingo Zielske das Blau eröffnete, waren wir schon Freunde und Weggefährten. Einmal sagte er mir: „Du denkst manchmal zu viel, … zu kompliziert.“ – Mist. – Ja, da mir diese Erkenntnis jetzt wieder in den Sinn kommt, wird es noch schwieriger, seriös zu formulieren über das Netzwerk im Jungbusch, die Leidenschaft, das Nichtkommerzielle oder zu beschreiben, wie klein aber bedeutend das Blau eigentlich ist. Unvermittelt, über den ganzen Trubel hinweg, ruft irgendjemand einfach: „Saugeil!“

BLAU
Jungbuschstraße 14
68159 Mannheim
Tel. 0621-153271

Öffnungszeiten

Mittwoch-Donnerstag
20:00 – 3:00
Freitag + Samstag
20:00 – 3:00

(43) 03.2013

Stadtgalerie Mannheim

24 Feb

– update 18.02.15 – Stadtgalerie geschlossen ab 14.02.2015
stadtgalerie
In einem Kinderbuch von Leo Lionni erzählt die Maus Frederick in harter Winterszeit Geschichten, damit die Mäusegemeinschaft nicht verzagt. Angesichts klaffender Baulücken in den Quadraten und dem fehlendem Sonnenschein möchte ich meinen, die Stadtgalerie in S4 wäre unsere graue Maus, die uns bei freiem Eintritt Geschichten erzählt. In unbehaglichen kahlen Räumen sticht in der aktuelle Ausstellung Spektrum Videokunst die raumgreifenden Projektion Bodhi von Fritz Stier hervor und erinnert mich nebenbei an die heißgeliebte Art-Now Galerie in der Langstraße, die Fritz und Anke Stier 1980 gründeten. Demgegenüber bietet die Stadtgalerie zwar keinen kommunikativen Raum, aber immerhin die Möglichkeit spontan kontemplativen Erlebens.

Stadtgalerie Mannheim
S4, 17 68161 Mannheim
Tel.:0621 97605760
Donnerstag – Sonntag 12:00 -18:00 Uhr

(41) 02.2013

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