Tag Archives: Mahnmal

Mahnmal für die Opfer der Zwangssterilisation im Nationalsozialismus

23 Jan

Seit 2013 ist diese Plastik des in Mannheim geborenen Künstlers Michael Volkmer zu sehen und wechselt dabei immer mal wieder den Standort, der jeweils auch ein ehemaliger Tatort war in Mannheim. Die sterile und abweisende Erscheinung des Quaderblocks weckt Erinnerungen an Krankenhaus und Anstalt im negativem Sinn. Die in der Nazi-Zeit unter der Ideologie der Rassenhygiene verübten Taten an sog. Behinderten können heute deutlich als Verbrechen markiert werden, wenngleich die damals das Unrecht Ausführende kaum zur Rechenschaft gezogen wurden. Schwieriger ist es in heutiger Zeit, einzuordnen, wo sich die Linien der Macht entlangziehen. Die aktuell diskutierte Vorlage, praenatale Bluttests zu Regelleistungen der Krankenkassen zu machen, will dafür sorgen, dass behinderte Kinder nicht zum sozialen Stigma werden. Andererseits definiert der Test auch eine Norm und eine weitere Tür für den gesellschaftlichen Trend zur Selbstoptimierung könnte geöffnet werden. Durch neue Techniken lassen sich womöglich bald noch mehr Eigenschaften als Geschlecht oder Down-Syndrom vor der Geburt schon erkennen.
Ich weiß nicht, wie viele sogenannte Behinderte dieses Blog lesen, aber mit etwas Emphatie kann ich mir vorstellen, dass meine Normalität eine etwas andere ist, als die eines behinderten Menschen. Und so stellt sich mir die Frage nach der Macht, die Normen und Gesundheit definiert und wie sie mit Abweichungen umgeht. Und es stellt sich auch die Frage nach der Freiheit, für die um ihr Selbstbestimmungsrecht kämpfenden Frauen, wie auch die Frage nach der Lebensqualität entscheidend ist, die die gesellschaftliche Ordnung für die von der Norm Abweichenden und ihren Familien bereithält.

Mahnmal für die Opfer der Zwangssterilisation im Nationalsozialismus
An wechselnden Standorten in Mannheim

(338) 01.2019

Mannheimer Friedensengel

27 Nov

friedensengel

Leider steht der Friedensengel des Bildhauers Gerhard Marcks etwas im Schatten. Ich habe ihn fürs Foto daher ein wenig aufgehellt. Man entdeckt ihn neben der Spitalkirche in E6, von wo er in Richtung Rathausparkplatz blickt. Ich finde, er hat eine tolle Symbolkraft.

20161126_121802

Erschaffen wurde der Friedensengel zur Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur. Der Künstler selbst erhielt 1937 Ausstellungsverbot, seine Werke wurden von den Nazis beschlagnahmt und als entartet gebrandmarkt. In Mannheim gibt es von Gerhard Marcks auch noch die Skulptur „zwei Freunde„.

Mannheimer Friedensengel
Mahnmal
E6 , Mannheim

(249) 11.2016

Gurs 1170 km

22 Jun

Gurs

Ein irreal wirkendes Schild vor dem Hauptbahnhof. Bekanntlich ist die Bahn nicht auf Pfeilwegweiser angewiesen. Das Schild zeigt nach Südwesten. Gurs liegt in Frankreich, in den Pyrenäen, ungefähr 50 Kilommeter von der Spanischen Grenze entfernt. Dorthin wurden am 22. und 23.10.1940 aus Mannheim 2335 Juden deportiert. Ein perfider, geheimer, gut vorbereiteter Plan. In den Morgenstunden wurden in ganz Baden und der Pfalz mehr als 7ooo Bürger, Kinder, Alte, egal welchen Alters festgenommen, um innerhalb von zwei Stunden mit geringstem Gepäck und höchstens 100 Reichsmark zum Abtransport bereit zu sein. Keiner der Deportierten wusste genau, wohin die Fahrt ging. Nur wenige überlebten das schreckliche Lager, in das sie verbracht wurden. Später war Gurs auch Zwischenstation zum Vernichtungslager Auschwitz.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Mahnung durch das Schild ausreichend zum Ausdruck kommt. Die Diskriminierung und Entrechtungen von Menschen durch eine Ideologie der Abstammung und des Blutes sollte in unserer Gesellschaft ein v e r s p e r r t e r Weg sein. Sollte natürlich überhaupt kein Weg sein. Ein Hinweis, um nicht zu vergessen, was in Mannheim durch Nazipolitik geschah.

Gurs 1170 km
seit 2006 vor dem Hauptbahnhof
Willy-Brandt-Platz
Mannheim

(153) 06.2014

Glaskubus

1 Sept

Glaskubus

Ein Würfel in Schieflage.    Quadrate aus Glas.    Erkaltete Flüssigkeit erstarrt.    Am Tage weichen wir aus   oder bleiben stumm stehen, manche neugierig    kaum alle Namen lesend.    Eine Kante verhindert    das zu nahe Herantreten,    als könne man   in ein offenes Grab fallen.    Der Strom nimmt mich wieder auf    meine zornigen Blicke  unverstanden    und meine lautlosen Schreie    verklingen in Besorgungen.    Im Traum    werfe ich mich    ganz an dich,    damit du zerschmilzt.    Vergebens.    Zu groß, zu kalt, zu hart,    ich kann dich nicht umfassen    und was nützt es,    es ist geschehen.    So muss es sein,    dass ich erweiche    und Tränen fließen.

Das Buch „Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim“ wünsche ich mir zu Weihnachten. Punkt.

Glaskubus
Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim
P2

(81) 09.2013

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