
Vollmond
Ecke Käfertaler Straße / Friedrich-Ebert-Straße
(487) 04.2023
Ich muss gestehen, dass ich in meiner Jugendzeit meistens im Jugendzentrum in O4,8 abhing und am 2.März 1978 bei der feierlichen Einweihung des Forums der Jugend am Neckarufer Nord nicht anwesend war. Zu dieser Zeit sah ich zwei Lager, hier mein geliebtes Selbstverwaltete, da eine städtische Einrichtung, die ja per se nicht systemüberwindend sein konnte und die ich somit eher argwöhnisch als eine mögliche Konkurrenz betrachtete.
Heute freut es ich mich, dass es das Forum der Jugend noch gibt, ich würde jetzt sogar sagen, es kann gar nicht genug Räume und Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene geben. Fast höhlenartig eingebettet liegt es am Fuß des 1. Hochhausturms (das Forum wurde übrigens vom Bund deutscher Architekten ausgezeichnet) und ist deutlich erkennbar ein Kind der 70er Jahre, jener zwiespältigen Zeit, in der den Jugendlichen vielerorts mit Misstrauen und Ablehnung begegnet wurde. Demgegenüber verweist der Name Forum auf eine progressive, politische Absicht: hier ist ein Raum für junge Menschen zum Austausch, zur Selbsterfahrung, zur Diskussion, für kreatives Ausprobieren und jugendkulturelle Darstellung. Genau genommen sind es sechs Räume, von der Cafetria bis zum Grossen Saal, der Veranstaltungen für bis zu 400 Leuten ermöglicht.
Die Angebote umfassen die Themen Theater, Film, Kunst und Design, politische Diskussionen und Nachhaltigkeit, Nähkurse, Workshops und vieles mehr. Seit 1992 befindet sich das Forum nicht mehr in kommunaler Hand sondern der Stadtjugendring e.V. fungiert als Träger. Neben den internen Veranstaltungen bietet das Forum auch Raum für nicht-kommerzielle Veranstaltungen wie dem Mannheimer Winteraward, dem anarchistischen Büchermarkt, oder einen Kleidertauschmarkt und ist für viele Vereine und Initiativen ein wichtiger Ort der Zusammenkunft. Trotz der unbestrittenen Bedeutung dieser Einrichtung, stand das Forum bei den Haushaltsberatungen der Stadt oftmals mit dem Rücken zur Wand und es ist ihm hoch anzurechnen, dass es sich bei Kürzungsplänen für das selbstverwaltete Juz Friedrich Dürr solidarisch zeigte.
Durch die Pandemie müssen die Jugendlichen derzeit vieles entbehren, was für ihre Entwicklung unmittelbar von Bedeutung ist, sei es ihre Protestform des Schulstreiks für fridays for future bis zu den Möglichkeiten eines freien Austauschs innerhalb ihrer Altersgruppe. Zu befürchten ist aber, dass nach dem Coronarausch ein ernüchternder Kater folgt und das knappe Geld, das zu verteilen ist, der Jugend als Zeichen der Wertschätzung nicht etwa gegeben, sondern durch finanzielle Kürzungen im Haushalt auch noch genommen wird.
Das Forum wird dann der wichtige Ort sein, der den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, sich zu organisieren und ihre Forderungen und Ansprüche an die Gesellschaft zu formulieren und einzufordern.
Die Pandemie hinterlässt in vielen Bereichen Schäden. Unser Wiederaufbauprogramm aber sollte bei der Jugend beginnen.
Jugendkulturzentrum FORUM
Neckarpromenade 46, 68167 Mannheim
0621 2937661
(411) 11.2020
Nach dem Besuch des Winterawards ist mir nicht nach vielen Worten und das will heißen, es war ein gelungener Abend. Freier Eintritt, Hammerbands, tolle Location, super Stimmung. Riesendank also an Musiker, Veranstalter, Organisatoren und Sponsoren wie zum Beispiel das Comeback, Regioactive, Kombüse oder Kombinat für diese nichtkommerziele Musikveranstaltung, dem Geschwisterkind des Brückenaward-Open Airs im Sommer.
Sechs Bands, davon mit A Girl Like Rambo und den herrlich rockenden Fat Greatls zwei Mannheimer, waren bei der mitttlerweile 7. Ausgabe des Undergroundfestivals dabei. Nahe den Toiletten eine Trump-Endlosschleife im Fernseher, die von Besuchern mittels angeschlossener Effektgeräte moduliert wird, während Jan Frisch aus Weimar mit seinem sensationellen Projekt Aua Aua auf der Bühne einen kreativen Kampf gegen starre Systeme austrägt und uns den programmatischen Höhepunkt des Abends zuruft: seid laut. spielt. verbündet euch. Katharsis im wunderbaren Jugendkulturzentrum FORUM, aber warum verdammt noch mal ist heute wieder Montag!
Mannheimer Winteraward
Musikfestival
(299) 01.2018
Vergleicht man die Mannheimer Neckarwiese mit der Heidelberger, wird der essenzielle Unterschied zwischen beiden Städten deutlich. Dort ein kleines Stück kultiviertes Rasengrün mit Blick auf die romantische Schloßruine, Promenade und Bänke, auf denen man sich ohne weiteres über Joseph von Eichendorffs Taugenichts mit japanischen Studentinnen austauscht, oder hier kilometerlang naturbelassene Wiese, die schätzungsweise höchstens zwei mal jährlich eine Mahd erhält, Blick auf Industrieanlagen und Strommasten und wenn´s gut läuft, kannst du hier mit einem Ceylan-Spruch punkten. Dort gepflegte öffentliche Toilettenanlagen und hier .. ähh… Aber mal ehrlich, wenn ich wählen müsste, wo ich meinen Urlaub verbringen sollte, auf dem Rasen oder auf der Wiese, also da kannst du mich auch gleich fragen, ob ich ins Schwimmbad will oder ans Meer. Weeschwie’sch-män?
Neckarwiese
(276) 06.2017
Doku zum Abriss der Wohnungen der Gemeinnützigen Baugenossenschaft in der Carl-Benz-Straße, Mannheim Neckarstadt. Die Bewohner sprechen darüber, was ihnen Wohnen bedeutet: Vertrautheit, Erinnerungen und Dasein.
Wa(h)re Heimat Doku
von Kuchen Schlacht
(AV 15) 02.2017
Wir sind nicht mehr am ersten Glas,
Drum denken wir gern an dies und das,
Was rauschet und was brauset.
Ludwig Uhland
Immer noch mit diesem Ausrufezeichen, vielleicht sogar jetzt erst recht kämpferisch, nachdem das Wirtshaus die Beschaulichkeit der Uhlandstraße unfreiwillig hat verlassen müssen. Nun an die Front gezogen in die Lange Rötterstraße, ganz nahe am alten Messplatz, in die Räume des nicht weniger traditionsreichen ehemaligen Finkenwirt. Die Uhlandbücher mitgenommen, in Nischen gestellt, hier kein großer überschaubarer Gastraum mehr, eher ein langgezogener Gang, eher konspirativ, fast verschwörerisch, als träfen wir uns in Hinterzimmern zwischen dunklem Gebälk zum Diskutieren, Aktionen planen, oder anderentags zum Schach spielen beim badischen Tannenzäpfle, jedenfalls freiheitlich demokratisch gesinnt. Mag sein, dass die Feinheiten der Küche wegen der existenziellen Fragen etwas auf der Strecke bleiben, ich weiß es nicht. Hier aber weiß man vom „Häuserkampf“ in der Neckarstadt und, aktuell scheint es mir, entwickelt sich dieser Ort für die, die in der Nachbarschaft wohnen, aber auch für uns, da wir nach einer Kulturveranstaltung sei es im Capitol, der Feuerwache, dem Einraumhaus oder dem Theater Oliv gerade in der Nähe sind, zu besonderer Bedeutsamkeit.
Uhland!
Wirtshaus
Lange Rötterstrasse 10
68167 Mannheim
0621/34257
(243) 10.2016
Als wäre Alles Mannheim ein Panini Sammelalbum, klaffte von Beginn an ein weißer, freier Fleck in diesem Blog, das ohne den bislang fehlenden Beitrag zum Adria in jeder Hinsicht unvollständig gewesen war. Unvollständig, weil noch nicht benannt, wie hier am Tor zur Neckarstadt insbesondere in der Freiluft-Saison in einzigartiger Weise die Karten neu gemischt werden und Mannheim, fernab von Universität und Tourismus neue Facetten und Gesichter zeigt. Status, Werte, Herausragendes, vieles was auf der anderen Seite des Neckars in den Quadraten und am Wasserturm Gültigkeit hat, kann sich nun in seiner Bedeutung verkehren und allein durch die bloße Ausstrahlung manch illustrer Gäste, die hier auf Terassenstühlen sitzen, in Frage gestellt werden. Das Sein bestimmt das Bewusstsein und ich, der ich von der anderen Seite her komme, lasse mich gefangen nehmen zu einer kritischen Selbstbefragung, wie sehr ich mich denn angepasst habe an eine Welt, die ich eigentlich verändern wollte. Durch ein atomsphärisches Gemisch aus Müßiggang, unbeirrbaren Überzeugungen und politischem Widerstand werden meine Erinnerungen geweckt und ich lege pflichtbewusst Rechenschaft ab über mein Streben nach Wohlstand, dem Glück im Privatem und meiner Gesinnung, als wäre ich seit langem ausgewandert und kehrte nun als ein FREMDGÄNGER zurück und so deutet eigentlich einiges darauf hin, dass ich hier irgendwo mal mein HERZ verloren habe.
Doch solcherlei Gedanken bilden die Ausnahme, denn ob mit rebellischem Herzen oder in Flip-Flops, idealerweise zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommend, schaust du erst mal, ob ein bekanntes Gesicht auszumachen ist, in diesem immer größer werdenden Biergarten, den sich das Adria früher noch mit dem Cafe Melange teilen musste. Zwischen Lange-Rötter und Max-Joseph Straße ist das Eis-Cafe zugleich auch Pizzeria und seit Jahrzehnten eben der ideal gelegene Treffpunkt für die Nachbarschaft aus der Neckarstadt Ost und West. Bei absolut moderaten Preisen läßt es sich gut stundenlang verweilen.
Schließlich doch noch eine Anekdote: Einmal gab es Frei-Eis für alle. Das war 1982. Italien wurde Fußballweltmeister, der alte Meßplatz zum wilden Corso, sämtliche Eiskübel wurden geleert und danach machte das Adria Sommerpause! Der Finalgegner hieß übrigens Deutschland…Ciao!
Adria
Pizzeria, Eiscafé
Lange Rötterstraße 1, 68167 Mannheim
Telefon:0621 332210
Öffnungszeiten: 08:00–00:00
(208) 06.2015
Update 13.12.2017: Die CDU Mannheim fordert im Gemeinderat die Schließung des JUZ. Mein Statement hierzu: Wer jungen Menschen Freiräume zur Selbsterfahrung und Selbstverantwortung nimmt und sie stattdessen in Sportvereine schickt, der hat wahrscheinlich auch irgendwann kein Problem damit, junge Menschen in den Krieg zu schicken. Doch die enorme Protestwelle hatte Erfolg. Der Gemeindrat hat sich gegen die Stimmen der Familenpartei, der NPD und der überwiegenden CDU Fraktion für eine Erhaltung des JUZ ausgesprochen.
Interessiert es heute noch, dass das Jugendzentrum Friedrich Dürr mal mitten in der Stadt lag, nämlich in O4, 8? Bis 1994 die Stadt Mannheim das Haus verkaufte. Statt bei Engelhorn Unterwäsche zu kaufen, konnten sich die Jugendlichen ganz zentral und ohne Konsumzwang in der Innenstadt treffen. Okay, samstags war Cola Rot angesagt und es gab auch mal Ruhestörungen, aber selten. Dieser schöne Freiraum musste natürlich erst einmal erkämpft werden. 1973 gingen die Mädels und Jungs mit langen Haaren für ihr Jugendzentrum auf die Straße! Und von Beginn an war das selbstverwaltete Jugendzentrum antifaschistisch und in Fachschaften organisiert. Bevor ich jetzt gleich von einer Lawine der Erinnerung überrollt werde, möchte ich noch sagen, dass ich das Tagescafe mit seinen großen Glasfronten liebte und alle langweiligen Tage hasste, an denen das JUZ geschlossen war…
Heute, am Neuen Messplatz in der Neckarstadt angesiedelt, hat sich das Jugendzentrum ganz dem Punk und dem hartem Rock´n Roll verschrieben. 1978 drückte sich die linke Haltung musikalisch noch durch südamerikanische Folklore, Leonhard Cohen und Bob Marley aus. Durch die provokante Anarchie des Punk sahen viele der damals in den Fachschaften Organisierten ihr ideologisches System und die gewohnten Feindbilder gefährdet. Es gab ja noch eine Teilung in Ost und West. Lange Diskussionen auf den Vollversammlungen um Vorbehalte abzubauen, doch dann fand tatsächlich 1980 das erste Punk-Konzert Mannheims im JUZ mit Mannheimer Bands bei freiem Eintritt statt. Der Rest ist Legende. Es setzte ein Generationenwechsel ein.
Mit einem meinem Alter gemäßen Abstand betrachte ich nun das JUZ und frage mich, ob es sich im Stil noch einmal wandeln wird. Angesichts der Rand-Situation, die den Jugendlichen zugewiesen wurde, werden wohl auch weiterhin krasse Rituale und die Zeichen des Kampfes und des Widerstandes gegen die bestehende Verhältnisse gepflegt werden. Und leicht ist es natürlich auch nicht, in dieser Lage alles selbst zu verantworten. Die Themen der Fachschaften sind durchaus bedarfsgerecht und bieten von der Fahrradfachschaft bis zur Garten- und Küchenfachschaft Möglichkeiten der Selbsterprobung und – Verwirklichung. Die timeline auf der Jugendzentrum Homepage reicht heute schon bis 2021, von wegen No future! Vorwärts…
Jugendzentrum in Selbstverwaltung Friedrich Dürr
Käthe-Kollwitz-Str. 2-4
68169 Mannheim
Telefon Büro: 0621-305144
Telefon Café: 0621-305145
(138) April 2014
24 Stadtteile
weist die offizielle Zählung der Stadt Mannheim aus. Aber eigentlich sagt das jetzt noch gar nichts. Wenn wir zum Beispiel vom Jungbusch reden, wird dieser mit der Innenstadt zusammengezählt. Auch Wohlgelegen hätte ich durchaus für einen eigenen Stadtteil gehalten, gilt aber nicht. Also, für die anderen ungenannten, vermeintlichen Stadtteile müssen wir nun Begriffe finden. Ortsteil, Wohngebiet, Stadtviertel, Gehöft, Stadtgebiet, Block!
Damit ein wenig Gerechtigkeit hineinkommt, zählen wir doch zunächst einmal einige bekannte Nicht-Stadtteile auf, die durchaus eigenständig erscheinen:
Kirschgartshausen,
Sandtorf,
Scharhof,
Blumenau,
Friesenheimer Insel,
Straßenheim,
Herzogenried,
Wohlgelegen,
Suebenheim,
Pfingstberg,
Alteichwald,…
Und hier noch schnell die Hausaufgaben bis Montag:
Alle 24 amtliche Stadtteile auswendig lernen: Innenstadt/Jungbusch, Neckarstadt-West, Neckarstadt-Ost, Oststadt, Schwetzingerstadt, Lindenhof, Sandhofen, Schönau, Waldhof, Gartenstadt, Luzenberg, Neuostheim, Neuhermsheim, Seckenheim, Hochstätt, Friedrichsfeld, Käfertal, Vogelstang, Wallstadt, Feudenheim, Neckarau, Niederfeld, Almenhof, Rheinau.. Kinder?!
hmmm… Auf der Stadt Mannheim Homepage steht, es soll ja bald einen neuen Stadtteil geben: Turley. Oder meinen die eigentlich Ortsteil oder Stadtgebiet?… Ach egal, Hauptsach Monnem.
Mannheim
24 Stadtteile
17 Bezirke
78 statiststische Bezirke
(Stand 2013)
(108) 12.2013
Die meisten von uns wuchsen in bescheidenen Verhältnissen auf. Da kam einer wie er gerade recht. Überraschte uns beim Ritterspiel. Wir, von edler Herkunft vor grauen Burgruinen. Zarte Wurzeln verknüpfen sich mit dem, was Halt gibt. Stellt euch vor Kinder, er kommt aus unserem Mannheim. Ein Weltmeister aus Mannheim. Ich vergaß zu erwähnen, dass ich gerade Fahrradfahren gelernt hatte. Das ist jedoch nebensächlich. Er hätte auch Schwimmer sein können. Hauptsache Sieger. Denn der unverhoffte Glanz, der die Stadt erleuchtete, traf auf mich. Mein Sammelbild, schräg in der Kurve, er an der Spitze natürlich. Aus Mannheim, wie ich. Kein Kind will Verlierer sein. Mannheim und Gewinner. Ein neuer Stolz, Zuversicht. Heute lese ich, dass auch Rudi Altig beim Radsport nicht ohne Medikamente auskam. Das haut mich jetzt nicht mehr um.
Vor dem Radladen seines Bruders Willi Altig in der Uhlandstraße hängt ein faszinierender Fahrradschlauchautomat, für die Panne nach Ladenschluss.
Altig
Radlegende aus Mannheim
Radsport Altig
Uhlandstr. 12
68167 Mannheim
Tel. 0621 – 3361386
Fax 0621 – 3361387
(95) 10.2013
pop=art=life collection
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