Wer will schon gerne im Weg stehen. Lieber sein Ding machen, am besten mit Freunden, niemanden stören und nicht gestört werden, quatschen, abhängen. Nicht nur Fledermäuse haben Bedarf an Nischen. Aus Filmen sind uns Bushaltestellen in ländlichen Regionen als Hort des Müßiggangs bekannt, stadteinwärts wird alles glatter, beschleunigter, zielgerichtet. Gemütliche Aufenthalte gehen mit Verzehrzwang einher, während inmitten des Stroms Sitzbänke meist ungenutz dastehen. Wen wundert´s, bieten sie eben im Gegensatz zu Nischen keinen Rückzugsraum. Doch Menschen sind mit ausreichenden Sinnen ausgestattet, um Nischen auch im funktional organisierten Stadraum aufzuspüren. Folgend einige Beispiele:

Parkhaus Dorint/ Rosengarten, Tullastraße
Neben Überwachungskamera Nische mit Ausblick, warme Luftströme von unten. Abstellmöglichkeit für Getränkeflaschen aller Art.

Mall Q7/Q6
Eigentlich Restaurantbetrieben zugeordnet. Nach Ladenschluss bis 22 Uhr aber zugänglich und gerne von Jugendlichen genutzt. Nebenan bei Rewe Gekauftes kann hier verzehrt werden.

Thalia Buchhandlung P7
Ebenfall durch Einzelhandel privat eingerichte Nische. Hier können auch neueste Bücher gelesen werden, Sitze allerdings eher unbequem.

Hauptbahnhof Eingang Parkhausebene.
Trockener, einigermaßen warmer gelegentlicher Treffpunkt für Alk- und Drogenszene.

Commerzbank, P2
Eigentlich ganz anderes Thema: Obdachlose suchen in Nischen Schutz

Reichskanzler-Müller-Straße, unter Fußgängerbrücke
Ohne Worte
Nischen
(306) 03.2018
Schlagwörter: Innenstadt, Oststadt, P2, P7, Parkhaus, Q7, Reichskanzler-Müller-Straße, Rosengarten, Schwetzingerstadt, Tullastraße