Liebe Gäste, liebe Freunde!
Es freut mich, dass ihr hier so zahlreich erschienen seid.
Das ist so eine Sache mit den vorbereiteten Reden: Gestern wurde bekannt, dass Lou Reed gestorben ist und nun erscheint mir in Gedanken an seine Größe manch anderes ganz klein. 1989 brachte er eine Platte heraus, in der er seine Stadt betrachtete. Nicht immer schmeichelhaft für die Stadt, aber eine großartige Platte: New York. Möge es ihm jetzt gut gehn. Er gehört für mich zu den Größten. Zwei mal erlebte ich ihn im Rosengarten. Seine Zugabe Satellite Of Love wird mir ewig im Ohr bleiben.
Ein Jahr ALLES MANNHEIM, die Stadt auf meiner Seite. Inzwischen sind es 100 Seiten und Aufrufe aus 60 Ländern.
Wenn ich die Artikel so durchklicke, stelle ich fest, dass da unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen. Die eine klingt zum Beispiel irgendwie nach Claus Kleber vom Heute-Journal und dann denke ich, ich sollte meine Fernsehgewohnheiten mal umstellen. Die andere erscheint mir wie Johnny Cash in seiner A Boy Named Sue Phase, obwohl ich von ihm keinen Song auf meinem I-Pod habe, dann wieder die deutsche Synchronstimme von Robert de Niro und eine andere, die ich noch gar nicht kenne. Dieses Durcheinander ist nicht zu entschuldigen. Beim Experimentieren lässt sich nicht alles unter Kontrolle halten. Ein einjähriges Kind kann vielleicht schon laufen oder sich am Stuhlbein hochziehen, aber es scheißt auch in die Windel und lacht dich dabei an.
Als ich anfing dieses Blog zu schreiben, hatte ich einige wenige Vorstellungen. Heute sind es unvorstellbar viele. Mannheim als fantastische Galaxie, die sich vor unseren Augen ausdehnt, mit unzähligen immer neuen funkelnden Sternen und schwarzen Zwischenräumen. Das sind natürlich Ferz, dennoch kann man schon mal die Richtung verlieren. Da ist es gut, dass Mannheim eine ehrliche Stadt ist, die es nicht nötig hat, etwas anderes zu sein und wenn ich Stadt sage, meine ich auch Menschen. Menschen, von denen ich lerne, net zu dick uffzutraage und uffm Debbisch zu bleiwe. Isch hob moin Schbass und ihr hoffendlisch ah. So kommts, dass ich bisher überwiegend positiv berichtet habe und das liegt nicht daran, dass es bei uns keinen Mist gibt, natürlich, aber den unzufriedenen alten Mann, der mit seinem Gehstock fuchtelnd den Rasern in der 30er Zone hinterher jagt und dabei ständig in die größten Hundehaufen tritt und am Ende noch über eine lose Gehwegplatte stolpert, will ich euch fürs erste ersparen und mir natürlich auch. Obwohl?!…
Natürlich bin ich ein wenig süchtig nach gefällt mir Klicks und ich würde sie euch auch liebend gerne alle sofort wieder zurückgeben, wenn das technisch ginge. Doch keine Sorge, ich habe auch schon gelernt, mit Nichtbeachtung umzugehen. Aber es tut halt weh!!!… Wo wir gerade über Liebe reden. Liebe ist natürlich die größte Ungerechtigkeit und alles andere als objektiv und – stößt auch nicht immer auf Gegenliebe. Ich hoffe, in meinem Übermut niemanden allzu sehr verletzt zu haben und wenn, dann ruhig melden. Auch Leser haben ja jede Menge Erwartungen und ich kann sagen, sie gehen in viele Richtungen. Ich denke, es ist aber o.k., wenn ich sie nicht alle erfülle. Auf Facebook bemerkte ich übrigens, dass einige von euch mit Esoterik und sowas zu tun haben. Ich dachte eigentlich, ihr findet Mannheim gar nicht so schlimm. Na ja, egal. Wie ihr seht, habe ich schon mal eine Kerze angezündet. Ich möchte euch auf jeden Fall jetzt vielmals danken fürs folgen und lesen und wenn ihr Bock habt, könnt ihr euch noch ein bisschen durchklicken, Tee trinken, oder auch noch feiern und eine gute Zeit haben. Dann schlafen wir ein paar mal drüber und schaun, was die nächsten Artikel über unser Monnem noch alles so bringen.
Bis dahin
Herzlichst
Euer Ulf Kloß (Autor des vielbeachteten Blogs Alles Mannheim – gefällt mir)
Alles Mannheim
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zum 1. Geburtstag
(97) 10.2013