Tag Archives: Architektur

Säule aus Beton-Schachtringen

27 Feb

Durch die Dauer der Gewohnheit waren die drei Säulen aus Beton-Schachtringen für mich eigentlich unsichtbar geworden, eine Ewigkeit oder genauer seit knapp 50 Jahren stehen sie schon im Unteren Luisenpark. Nun wurden sie durch eine Retrowelle, welche zur Zeit die 70er Jahre erfasst, für meine Augen wieder freigespült und sichtbar. Welch ein Anblick! Ohne Begrünung wird die Kühnheit und der Glaube an die Moderne, die sich in reduzierter und sparsamer Gestaltung ausdrückt, besonders gut sichtbar. Serielle Fertigung, reduzierte Optik, eine klare Ablesbarkeit der Herstellung sind die klassischen Merkmale der 60er und 70er Jahre Architektur. Nach 50 Jahren stehen wir also vor der Frage, ob wir diese sicherlich nicht als schön zu bezeichnenden Säulen mit ihren angehängten Kugellampen als Erinnerungsgut nicht doch ganz und gar wertschätzen sollten. Ich sage ja!

Säule aus Beton-Schachtringen
Unterer Luisenpark

(506) 02.2024

Trabantensaal im Barockschloss

2 Nov

Überraschend leicht und in nahezu schwebender Eleganz präsentiert sich der Trabantensaal mit seinem Interieur im Barockschloss Mannheim als sogenannter „Erlebnisraum Hofmusik“. Ein herausragendes Merkmal der berühmten Mannheimer Schule war, dass die Musiker*innen am kurfürstlichen Hof einen soliden, zuverlässigen Lohn erhielten und sich dadurch ganz der Perfektionierung ihrer Kunst widmen konnten.

Trabantensaal im Barockschloss
Bismarckstraße , 68161 Mannheim
(498) 11.2023

Fassaden an der Ecke R7

26 Mai

Eher eine Seltenheit im modernen Bauwesen: Statt monotone Klötze hier Architektur perspektivisch gut und abwechslungsreich gegliedert, erzeugt Spannung und Lebendigkeit. Blick vom Münzplatz aus auf die Ecke R7.

Fassaden Ecke R7, Innenstadt

(490) 05.2023

Lapidarium – Wassergott Rhein

19 Mai

Ein neues Wort, ein neuer Ort in Mannheim: das Lapidarium. Historische Steinskulpturen und architektonischer Detailstücke, die jahrelang verstreut auf den Mannheimer städtischen Bauhöfen abgestellt waren, finden nun erstmals zusammen. Auf dem Spinelli Gelände der Buga 23 scheint sich der lang gehegte Traum des Vereins Stadtbild Mannheim zu erfüllen: Ein geschützter, für die Öffentlichkeit zugänglicher Raum für Stadtdenkmäler. Die hier gezeigten Skulpturen wie der Wassergott Rhein, Handelsgott Merkur und die Stadtgöttin Mannheimia sind zwar Bruchstücke, aber immerhin die Originale, während sie auf dem Brunnen am Markplatz in G1 zwar vollständig, jedoch lediglich als Repliken thronen. Dass wir uns hier gleichsam auf Augenhöhe mit den Skulpturen befinden, die auch noch wie postmodern dekonstruiert erscheinen, ist überraschend reizvoll.

Mehr Infos zu den Objekten und Fragmenten des Lapidariums findet ihr auf der Seite des Stadtbild Mannheim Vereins

Lapidarium auf dem Spinelli Gelände der Buga 23
Mannheim Feudenheim

(489) 05.2023

Vollmond

6 Apr

Vollmond
Ecke Käfertaler Straße / Friedrich-Ebert-Straße

(487) 04.2023

Seeblick

2 Apr

Im Vorbeilaufen am Vogelstangsee. Mein Befremden beim Anblick der Häuser ist nach Jahrzehnten geschwunden. In ihrer Vertrautheit und Beständigkeit vermitteln sie eine gewisse Schönheit der Notwendigkeit und vielleicht auch das Umgekehrte.

Seeblick
Am Vogelstangsee

(484) 04.2023

Wohnen am Wasser

5 Jan

Romantik, die als Marketing noch ganz gut funktioniert. Wohnen am Wasser. Zur Zeit ist kaum jemand zuhause. Der schöne Altrhein. Schon ab der 1. Etage kann man problemlos über den Zaun gucken.

Wohnen am Wasser
Altrheinarm / Lutzenberg

(486) 04.2023

Arkaden in Mannheim

12 Okt

In antiker Zeit wurde eine besondere Bauform erfunden, eine Bogenreihe, heute Arkaden genannt, die sich über Epochen hinweg bis heute erhalten hat. Wir finden sie als UNESCO Weltkulturerbe in Bologna, in Bern, Berlin genauso wie an Moscheen in der islamischen Welt. Der schönste und beliebteste Arkadengang Mannheims befindet sich zweifellos am Gebäudeensemble um den Friedrichsplatz, wo sie sich nicht nur nach oben runden, sondern sich auch in ihrer Gesamtheit in einer Bogenform um die Wasserturmanlage ziehen. Lange lagen in der Nachkriegszeit die Arkaden eher in einem Dornröschenschlaf, bis ihre repräsentative Wirkung wieder erkannt wurde und neben den schönen Cafés Flo und Dolceamaro, sowie anderer gastronomischen Einrichtungen endlich auch Immobilienmakler und Werbeagenturen einzogen, um die Arkaden am Friedrichsplatz vollends wieder zur ersten und besten Adresse Mannheims aufzuwerten.

Unverzeihlich bleibt es aber, dass der angrenzende Neubau der Kunsthalle diese wunderbare architektonische Steilvorlage aus dem beginnenden 20. Jahrhundert nicht einmal ansatzweise aufnimmt, sondern unseren Arkadengang in einen kahlen und nun zu breit geratenen Platz münden lässt, sodass letztendlich die Besucher des zur Kunsthalle gehörenden Terrassenkaffees Luxx Wind und Wetter ausgesetzt sind. Der wohltuende Schutz vor Regen und Sonne, den Arkaden bieten, wird allgemein bei der Planung von Neubauten heute leider viel zu wenig berücksichtigt. Sie fallen entweder der Effizienz oder der Sparsamkeit, um nicht zu sagen dem Geiz oder der Gier zum Opfer, gäben sie doch etwas Grundstücksfläche an die Öffentlichkeit zurück. Diringer & Scheidel und viele andere Großbauunternehmen jedenfalls bevorzugen in Mannheim eine glatte Kantenarchitektur, die nicht einmal Dachüberstände zulässt.

Ganz anders der damals als modern geltende Neubau des Nationaltheaters, den nahezu umlaufend gerade Säulengänge, sogenannte Kolonaden, zieren und so bei Regen seinen Besuchern den Eintritt wenigstens halbwegs trockenen Fußes ermöglicht. Die wohl ältesten Arkaden Mannheims finden wir natürlich am Barockschloss jeweils seitlich des Ehrenhofs. Studierende und Lehrkräfte sollten sie zu schätzen wissen, aber auch Angestellte des Mannheimer Rathauses dürfen sich über ihren Bogengang bei Ankunft und Verlassen des Arbeitsplatzes freuen. Ein besonderes Arkadenbauwerk von überwiegend gestalterischen Wert finden wir am Eingangsgebäude des Hauptfriedhofs, welches 1842 fertiggestellt wurde. Hier scheinen sich die Arkaden träumerisch verklärt auf ihre antiken Vorbilder zu beziehen und wollen uns von Schönheit und Vergänglichkeit erzählen. Ich habe in der kleinen Diaschau oben noch weitere Bilder von Mannheimer Arkaden und Kolonaden unterschiedlichster Art zusammengestellt. Übrigens ist dies der Beitrag zum 10. Geburtstag des Blogs. Hoffe euch gefällts.

Arkaden in Mannheim

(473) 10.2022

Stairway to Lindenhof

8 Jan

Beleuchtetes Fluchttreppenhaus des VICTORIA-Turms in den Abendstunden.

VICTORIA-Turm
Büro-Hochhaus
Am Victoria Turm 2
68163 Mannheim Lindenhof

(375) 01.2020

Ceci n’est pas une roue

3 Okt

Interessiert sich jemand für dieses alte Wagenrad am Eingang zur Multihalle? Für diesen krassen und offiziell geduldeten Stilbruch, der für mich jahrelang immer wenn ich vorbeikam eine schreiende Provkation darstellte am bedeutensten modernen Baudenkmal Mannheims, mit der größten freitragenden Holzgitterschalenkonstruktion der Welt? Für dieses Wagenrad, das gleichzeitig ganz demokratisch die friedliche Spießigkeit aller Veranden unserer Vororte und den allergemütlichsten Kitsch repräsentiert? Nö? Na gut.

Dann vielleicht dies hier: Seit ihrem Bestehen ist die Multihalle eingebettet im Herzogenriedpark und somit von Zäunen und Kassenhäuschen umgeben. Der Architekt Frei Otto entwarf aber die Idee eines offenen Bauwerks für eine offene Gesellschaft. Die „schlafende Schönheit“ ist nun durch ein Eutopia Programm zum Wunder von Mannheim und zum sanierungswürdigen DEMOCRATIC UMBRELLA erklärt worden. Placemakingforen regen junge Designer an, urbane Visionen zur Nutzung und Partizipation zu entwickeln. Prima. Jedoch während wir uns hier zukünftige stadtgesellschaftliche Perspektiven in schönen Farben ausmalen, werden die Zugänge zu unserem zweiten Stadtpark, dem Luisenpark beschränkt und die Eintrittspreise für die Parks erhöht?!
So lerne ich Luftschlösser zu verachten und das alte Wagenrad zu lieben.

Wagenrad an der Multihalle
Max-Joseph-Straße 64
68169 Mannheim

(364) 10.2019

Jugendstil Fassade

20 Jun

[Mein Leben ist nicht diese steile Stunde,
darin du mich so eilen siehst.
Ich bin ein Baum vor meinem Hintergrunde,
ich bin nur einer meiner vielen Munde
und jener, welcher sich am frühsten schließt]

Rainer Maria Rilke

Jugendstil Fassade
Stresemannstraße
68161 Mannheim

(357) 06.2019

Barcelona chair

15 Mai

Bauhaus in Mannheim. Zwar hatte Ludwig Mies van der Rohe im Jahr 1953 den Wettbewerb zum Neubau des Nationaltheaters gewonnen, da er sich aber weigerte seinen Entwurf, wie vom Gemeinderat gefordert, zu ändern, wurde dieser nicht verwirklicht. Seine Haltung war verständlich, nach all den Gängelungen durch die Nazis. Mit dem Barcelona Sessel, den er vor 90 Jahren mit Lilly Reich für den deutschen Pavillon der Weltausstellung in Barcelona entwarf, ist Mies van der Rohe dann doch noch ins Foyer des NTM gekommen.
Ich frage mich, was mit den Sesseln zur geplanten Generalsanierung des Theaters geschieht. Hiermit melde ich mich auf jeden Fall schon mal für ein Exemplar an, obwohl ich nicht weiß, ob es sich um die von der Fa. Knoll lizenzierten Originale handelt, denn bei meinem letzten Theaterbesuch scheute ich mich, vor versammeltem Publikum zu Boden zu gehen, um nach der eingravierten Signatur zu schauen.

Barcelona chair
Foyer Nationaltheater Mannheim
Goetheplatz, 68161 Mannheim

(353) 05.2019

Vom Wasserturm

3 Nov

329 Artikel über Mannheim und nun erst vom Wasserturm, Mannheims Blickfang und Wahrzeichen Nummer 1? So langsam mache ich mich verdächtig und das völlig zu recht. Zeitlebens Mannheimer, den Turm täglich vor Augen, erfasst mich doch immer wieder ein Befremden bei seinem Anblick. Gleichwohl will ich voranstellen, den Wasserturm zu lieben, wie es mir von Kindesbeinen an beigebracht wurde und auch wir haben unseren Kindern gelehrt ihn zu lieben. Es ist wahrscheinlich vielen Mannheimern so, dass sie ihn lieben und wie ich, ihn lieben müssen, obwohl für sich genommen der Mannheimer Wasserturm ganz und gar unerträglich erscheint. Man wird ihn also auch lieben, um seiner Unerträglichkeit zu entkommen.

Nicht seine ehemalig wohltuende Funktion zur städtischen Wasserversorgung ist hier Anlass der Ausführungen, sondern die Fassade, die Hülle, die dieses technische Bauwerk umgibt. Als sich die Stadt Mannheim für den Entwurf des gerade mal 23 jährigen Stuttgarter Architekten Gustav Halmhuber entschied, befasste man sich in Paris mit der kühnen Konstruktion des Eiffelturms. Das Einreichungs-Motto für unseren Turm „ars longa, vita brevis“ („Die Kunst ist lang, das Leben kurz.“) hauchte noch den Atem des studentischen „Gaudeamus igitur“ (lateinisch: Lasst uns also fröhlich sein!), doch nicht jugendlicher Aufbruch in die Avantgarde, sondern Bewunderung für Kaiser und imperiales Machtstreben schien unseren Architekten zu faszinieren und so entwarf er monumental im altrömischen Stil, mit behelmten Sphinxen links und rechts, die den Gedanken an erfolgreiche Eroberungen ferner Länder und Kulturen verkörperten. Schließlich hatte sich zu jener Zeit in Deutschland und auch in Mannheim der Ruf nach einem „Platz an der Sonne“ durchgesetzt, wie die Kolonialpolitik damals euphemistisch beworben wurde. Es war auch diese Überheblichkeit, gepaart mit der Verherrlichung des Militarismus, die geradewegs in den ersten Weltkrieg führte. Herausgekommen ist aber zunächst ein plumpes Bauwerk, das schon damals als runde Grabkapelle kritisiert wurde, in gelben(!) Sandstein. Die Planer der noch zu gestaltenden Friedrichplatz-Anlage waren gewarnt und versuchten zu retten, was kaum zu retten war, verwendeten kontrastreich roten Buntsandstein und versuchten das mißglückte Bauwerk so gut wie möglich in das Ensemble einzubinden und aufzuwerten.

Lange habe ich nachgedacht, was genau Ursache für seine Hässlichkeit ist. Es ist das Fehlen jeglicher Dynamik am formprägenden Mittelteil des Turms, keine Verjüngung nach oben, nicht die leiseste Krümmung in der Senkrechten, die etwas Spannung gebracht hätte, die pure Starrheit, die man heute bei Dunkelheit notdürftig durch Licht zu kaschieren versucht, völlig vergeblich dies aber bei Tageslicht, wo er umso beharrlicher seine einfältige Dumpfheit zu verströmen scheint und auch die stumpf kegelförmige Kupferhaube vermag daran nichts zu ändern.
Der Architekt, der inzwischen in Berlin am Reichstag und später an Siegerallee und Kaiser Wilhelm Denkmal mitarbeitete, mag seinen Fehler geahnt haben. Es ist nicht bekannt, dass er zur Einweihung anwesend war. Was tun also, um heute Pein und Fremdscham zu begegnen? Abreißen ist keine Option, wir können ja nicht so tun, als hätte es in der Vergangenheit nie Fehler gegeben und schließlich steht der Turm unter Denkmalschutz, was wir dann auch getrost als Aufforderung wörtlich nehmen sollten: Denk mal! Dies weist uns nun den Weg aus misslicher Lage und nur so können wir frei seine Gestalt hinnehmen als das, was sie wohl ist, die Geschmacklosigkeit eines politisch-historischen Irrwegs und nur so gehe ich nun seine Stufen zum Balkon hinauf und geniesse die bescheidene Weitsicht, die er mir bietet.

Vom Wasserturm
Friedrichsplatz
68161 Mannheim

(330) 11.2018

Radfahrerbrücke Ulmenweg Boveristraße

10 Sept

Ich bin hier nicht am Set für einen Rosamunde Pilcher Film, nicht an einer Steiküste von Cornwall, sondern in Monnem, genauer an der Kreuzung Ulmenweg Herzogenriedstraße. Und trotzdem stockte mir kurz der Atem beim Anblick dieser monumentalen Auffahrt zu einer simplen Radfahrer- und Fußgängerbrücke. Bei aller Größe ist sie doch auch sehr reduziert gestaltet. Neutrale Grautöne sorgen in diesem Bild für eine Einheitlichkeit. Auch der Himmel spielt mit. Den Bewohnern des nebenan liegenden neuen Quartiers Centro Verde (Grüne Mitte) wurde hiermit ein kühler urbaner Schauer gegönnt. Die Architektur übersteigert und vermittelt das Vorhandensein einer diffusen übergeordneten Macht. Auf der anderen Seite ist die Auf-(Ab)fahrt deutlich kürzer, allerdings nicht stufenfrei. Sei’s drum. Ich nehm das Ding jetzt und fahre rüber nach Käfertal.

Radfahrerbrücke Ulmenweg Boveristraße
(322) 09.2018

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