Tag Archives: Oststadt

Säule aus Beton-Schachtringen

27 Feb

Durch die Dauer der Gewohnheit waren die drei Säulen aus Beton-Schachtringen für mich eigentlich unsichtbar geworden, eine Ewigkeit oder genauer seit knapp 50 Jahren stehen sie schon im Unteren Luisenpark. Nun wurden sie durch eine Retrowelle, welche zur Zeit die 70er Jahre erfasst, für meine Augen wieder freigespült und sichtbar. Welch ein Anblick! Ohne Begrünung wird die Kühnheit und der Glaube an die Moderne, die sich in reduzierter und sparsamer Gestaltung ausdrückt, besonders gut sichtbar. Serielle Fertigung, reduzierte Optik, eine klare Ablesbarkeit der Herstellung sind die klassischen Merkmale der 60er und 70er Jahre Architektur. Nach 50 Jahren stehen wir also vor der Frage, ob wir diese sicherlich nicht als schön zu bezeichnenden Säulen mit ihren angehängten Kugellampen als Erinnerungsgut nicht doch ganz und gar wertschätzen sollten. Ich sage ja!

Säule aus Beton-Schachtringen
Unterer Luisenpark

(506) 02.2024

Zu den verschlossenen Parkeingängen

24 Nov

Update 14.01.2024: Die Verantwortlichen scheinen zur Vernunft gekommen zu sein. Die Eingänge Unterer Luisenpark und Fichtestraße sind wieder geöffnet, wenn auch nicht für Rollis und Kinderwägen. Update Ende

Bei Alles Mannheim ist es üblich, in den Beiträgen Anregendes und Inspirierendes aufzugreifen, anstatt den Lärm der Unzufriedenheit zu verstärken. Nun aber befindet sich der Autor an einem Punkt, an dem seine Duldsamkeit in Resignation überzugehen droht und dem möchte er doch entschieden entgegentreten. Es geht um das Verhalten der Parkverwaltung, konkret um die Nichtöffnung vorhandener Parkeingänge.

Alle, die mit völligem Unverständnis vor dem verschlossen Eingang am Unteren Luisenpark stehen, haben im Kern die Sache schon erfasst: Nämlich ein völliges Unverständnis der verantwortlichen Parkleitung auf der anderen Seite des Zauns. Im Folgenden werde ich ausführen, worin dieses falsche Verständnis liegt. Grundlegend gilt, dass in Behörden, Ämtern, aber auch bei privaten Unternehmen ein schädlicher Trend entstehen kann, der fast wie das Naturgesetz der Schwerkraft wirkt, nämlich, sich von seinen ursprünglichen Zweckbestimmungen zu entfernen und sich zum Selbstzweck zu verwandeln. Dies hat in extremer Form schon zu Finanzkrisen geführt, funktioniert aber auch im Kleinen. Der Blick für das Gesamte geht verloren, der Tellerrand wird immer höher. Genau in diesem Sog erkennt die Parkleitung nicht, dass es 1975 eine geniale Idee war, einen Eingang in den Unteren Luisenpark zu legen, der von hier aus einen Besuch des Oberen Luisenparks ohne weitere Straßenüberquerung ermöglicht. Der dringend in Mannheim benötigte durchgehende Grünzug ist hier vom Nationaltheater aus vorhanden und wird verriegelt! Stattdessen werden Neuinvestitionen für einen Eingang an einer verkehrsreichen Straßenecke geplant. Die Zukunft scheint bereits beschlossene Sache zu sein. Auf dem neuen Geländplan des Luisenparks ist noch nicht einmal der Ausgang Unterer Luisenpark verzeicht. Dabei wurde hier eine komplette Türanlage aus hochwertigstem Edelstahl inklusive Scanfunktion für Dauerkarten erst vor wenigen Jahren neu angeschafft.

Auch ein weiterer Eingang Fichtestraße (Bushaltestelle Kutzerweiher!) soll geschlossen bleiben, was als Indiz gelten muss, dass die Bürger den Parkbetreibern aus dem Blick geraten sind. Während in Paris der Jardin du Luxembourg mit 3/5 der Luisenparkfläche zehn Eingänge bei freiem Eintritt hat und in Potsdam der Schlosspark Sanssouci und Neuer Garten, wie auch Volks – und Stadtpark in Hamburg ebenfalls an vielen Stellen und ohne Eintrittsgeld frei zugänglich sind, verweist Geschäftsführer Michael Schnellbach darauf, dass Freizeitparks üblicherweise nur einen Eingang hätten und hat dabei wohl den Vergnügungspark Haßloch im Sinn. Nicht in den Sinn kam ihm wohl, dass die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger, die vor mehr als 40 Jahren bereit waren Zaun und Eintritt zu akzeptieren, keinen Vergnügungspark, sondern lediglich die Pflege des Grüns und Schutz vor Vandalismus wollten. Die Fokussierung der Parkleitung nach Innen, sinnbildlich hierfür wie eine Nabelschau die neue Parkmitte und die Schaffung angeblicher Attraktionen, nimmt immer groteskere Züge an, während die Dauerkarten binnen eines Jahres um gute 50 Prozent teurer wurden, weil ja mehr geboten wird. Dass dieses „mehr“ gar nicht unbedingt den Bedürfnissen der Mannheimer Bevölkerung entspricht, diese womöglich statt ein Zierfischaquarium unkomplizierte Zugänge zu den Stadtparks benötigen, ist die Parkleitung offenbar nicht willens zu erkennen und verstrickt sich statt dessen in Widersprüche, die geschlossenen Eingänge würden wenig genutzt, gleichzeitig redet sie über „häufigen Missbrauch“ durch Erschleichen des Eintritts an eben jenen angeblich wenig genutzten Stellen.

In der bereits öffentlich geführten Diskussion um die verschlossenen Eingänge werden zurecht Kinder und ältere Leute als Leidtragende genannt. Aber im Grunde geht es darum, die Leitung der Mannheimer Stadtpark gGmbH (nicht Freizeitpark! übrigens) mit politischem Nachdruck in die Pflicht zu nehmen, den Mannheimer Bürgern die bestmöglichen Zugänge in die Parks zu verschaffen und dabei auch die bereits vorhandenen und erst vor kurzem erneuerten Zugänge zu nutzen, weil sowohl Herzogenried- wie Luisenpark eben keine abgesonderte Inseln sind, die nach Belieben vermarktet werden können, sondern der Naherholung dienende, bedeutende Teile des Stadtgebiets. Immerhin stehen im Haushalt der Stadt Mannheim ca. 7,5 Millionen Euro jährlich an Zuwendungen für die Stadtpark gGmbH. Die Bürgerinnen und Bürger haben also ein gutes Recht auf unkomplizierten Zutritt in ihre Parks.

Zu den verschlossenen Parkeingängen
Parkeingang Unterer Luisenpark
68165 Mannheim
(501) 11.2023

Mannheim, Stadt des Grauens

23 Okt

Mag sein, dass Mannheim durch ein geschicktes Stadtmarketing weithin als die strahlende, sympathische Stadt zwischen Rhein und Neckar bekannt ist, doch hat auch bei uns wie üblich jede Medaille zwei Seiten. Für die hier Ansässigen bedarf es jedenfalls keines Halloween-Brauchtums, um jener dunklen, allzeit gegenwärtigen, unheimlichen, ja geradezu bösartigen Kehrseite gewahr zu werden, die in Mannheim im übrigen weder Tageslicht noch Öffentlichkeit scheut. Jedoch erscheint dem Autor dieses Blogs die Halloween-Zeit ein geeigneter Anlass für die Veröffentlichung seiner schockierenden Bilddokumente, da er im Schutz der allgemein verbreiteten Kampagnen für Kürbis, Gruseldeko und Kostüme weit unverfänglicher die Spuren wahren Schreckens, dem die Stadt unterworfen ist, der Nachwelt hinterlassen kann, wenngleich auch weit jenseits von Süßem und Saurem.

Im Laufe seiner umfangreichen Nachforschungen, die häufig von Gefahren für Leib und Seele begleitet waren, musste der Verfasser schließlich mit äußerstem Unbehagen erkennen, dass sich das Grauen in Mannheim nicht an einzelnen, bestimmten Orten verbirgt, sondern sich über das gesamte Stadtgebiet hinweg verbreitet und dabei die unterschiedlichsten Formen annehmen kann. Mal erscheint es als schemenhafter Geist in der Nähe der Flüsse, mal lässt es sich nur noch an den Spuren seiner Verwüstung wahrnehmen, mal hinterlässt das Grauen abseitige Botschaften und Zeichen. Die geneigte Leserschaft mag jedenfalls gewarnt sein und es ist ihr anheim gestellt, ob sie sich nun lieber den Phänomenen des Schreckens in der Natur oder denen an der nächsten Straßenecke gegenüber sieht, entkommen wird sie ihnen nicht.

Mannheim, Stadt des Grauens
(474) 10.2022

Arkaden in Mannheim

12 Okt

In antiker Zeit wurde eine besondere Bauform erfunden, eine Bogenreihe, heute Arkaden genannt, die sich über Epochen hinweg bis heute erhalten hat. Wir finden sie als UNESCO Weltkulturerbe in Bologna, in Bern, Berlin genauso wie an Moscheen in der islamischen Welt. Der schönste und beliebteste Arkadengang Mannheims befindet sich zweifellos am Gebäudeensemble um den Friedrichsplatz, wo sie sich nicht nur nach oben runden, sondern sich auch in ihrer Gesamtheit in einer Bogenform um die Wasserturmanlage ziehen. Lange lagen in der Nachkriegszeit die Arkaden eher in einem Dornröschenschlaf, bis ihre repräsentative Wirkung wieder erkannt wurde und neben den schönen Cafés Flo und Dolceamaro, sowie anderer gastronomischen Einrichtungen endlich auch Immobilienmakler und Werbeagenturen einzogen, um die Arkaden am Friedrichsplatz vollends wieder zur ersten und besten Adresse Mannheims aufzuwerten.

Unverzeihlich bleibt es aber, dass der angrenzende Neubau der Kunsthalle diese wunderbare architektonische Steilvorlage aus dem beginnenden 20. Jahrhundert nicht einmal ansatzweise aufnimmt, sondern unseren Arkadengang in einen kahlen und nun zu breit geratenen Platz münden lässt, sodass letztendlich die Besucher des zur Kunsthalle gehörenden Terrassenkaffees Luxx Wind und Wetter ausgesetzt sind. Der wohltuende Schutz vor Regen und Sonne, den Arkaden bieten, wird allgemein bei der Planung von Neubauten heute leider viel zu wenig berücksichtigt. Sie fallen entweder der Effizienz oder der Sparsamkeit, um nicht zu sagen dem Geiz oder der Gier zum Opfer, gäben sie doch etwas Grundstücksfläche an die Öffentlichkeit zurück. Diringer & Scheidel und viele andere Großbauunternehmen jedenfalls bevorzugen in Mannheim eine glatte Kantenarchitektur, die nicht einmal Dachüberstände zulässt.

Ganz anders der damals als modern geltende Neubau des Nationaltheaters, den nahezu umlaufend gerade Säulengänge, sogenannte Kolonaden, zieren und so bei Regen seinen Besuchern den Eintritt wenigstens halbwegs trockenen Fußes ermöglicht. Die wohl ältesten Arkaden Mannheims finden wir natürlich am Barockschloss jeweils seitlich des Ehrenhofs. Studierende und Lehrkräfte sollten sie zu schätzen wissen, aber auch Angestellte des Mannheimer Rathauses dürfen sich über ihren Bogengang bei Ankunft und Verlassen des Arbeitsplatzes freuen. Ein besonderes Arkadenbauwerk von überwiegend gestalterischen Wert finden wir am Eingangsgebäude des Hauptfriedhofs, welches 1842 fertiggestellt wurde. Hier scheinen sich die Arkaden träumerisch verklärt auf ihre antiken Vorbilder zu beziehen und wollen uns von Schönheit und Vergänglichkeit erzählen. Ich habe in der kleinen Diaschau oben noch weitere Bilder von Mannheimer Arkaden und Kolonaden unterschiedlichster Art zusammengestellt. Übrigens ist dies der Beitrag zum 10. Geburtstag des Blogs. Hoffe euch gefällts.

Arkaden in Mannheim

(473) 10.2022

Der Zwischenraum

28 Jun

Mannheim ist voller Rätsel und Wunder. Jedoch wäre es nicht angebracht, ja geradezu verantwortungslos, etwas ganz und gar Unerklärliches zu einer touristischen Attraktion zu vermarkten. Vielmehr erscheint es äußerst ratsam, sein Bekanntwerden zu vermeiden und ich verfasse diese Zeilen auch nur, weil ich mir sehr sicher sein kann, dass niemand sie liest. Eines der bestgehüteten Geheimnisse Mannheims befindet sich im Luisenpark. Man vermutet, von hier aus verbreitete sich das mittlerweile geflügelte Wort uffbasse, welches sich Einheimische von je her schon zuraunten, sobald sie auch nur in die Nähe jener von einer seltsam faszinierende Aura umgebenen Stätte kamen. Auf einer fast unmerklichen Anhöhe stehen in engem Abstand zwei zueinander gewandte, ebenso grob wie präzise behauene Steinsäulen, obenauf gekrönt mit eigenwilligen goldenen geometrischen Körpern und bilden etwas, das die wenigen Eingeweihten ehrfurchtsvoll DEN ZWISCHENRAUM nennen. Nur die Mutigsten unter den Mutigen wagen sich hier freiwillig hinein. Kein Außenstehender hat je erfahren, was genau sich in diesem ZWISCHENRAUM ereignet, denn es widerfährt allein dem, der sich in ihn hineinbegibt. Man munkelt von gewaltigen Energien, irren Visionen und nicht selten geschehen ein unerklärliches Verschwinden ebenso wie überraschende Erscheinungen. Auf jeden Fall heißt es uffbasse! An den Eingängen des vergitterten Parks wurde unter dem Vorwand der Kostensenkung sicherheitshalber eine elektronische Datenerfassung eingeführt, um die hineinkommenden Besucher zu zählen und mit der Anzahl derer zu vergleichen, die den Park verlassen, um das Phänomen des ZWISCHENRAUMS so zumindest statistisch zu erfassen.

Der Zwischenraum
Luisenpark
68165 Mannheim

(469) 06.2022

That´s Jazz

25 Mai

Übrigens behandelt dieses Blog bei weitem nicht Mannheim, wie es sich im Allgemeinen darstellt, vielmehr kommt es durch Themenauswahl der Beiträge und Ausblendungen eher einer Phantasie über Mannheim gleich. Vorstellungskraft war in jedem Fall auch Voraussetzung für diese schöne Rosenbepflanzung am Straßenrand, die durch eine private Bewohnerinitiative entstand und aufopferungsvoll gepflegt wird. Damit Rosen hier unter einer Ulme blühen können, bedurfte es allerdings auch noch einiger Beharrlichkeit, schließlich befinden sich die Rosen im öffentlichen Raum und müssen daher amtlich genehmigt werden. That´s Jazz heißt die Rosenzüchtung, womit wir auch schon wieder bei Musik und Phantasie angelangt wären.

That‘ s Jazz
Rosen am Straßenrand
68165 Mannheim Oststadt

(466) 05.2022

Schaufenster 44

15 Jan

Zwei schöne Schaufenster, die mit Licht und Farben der dunklen (Jahres)Zeit etwas Freude und Schönheit entgegensetzen. Blumenladen Tekath und MAme, ein bezaubernder Laden für Mutter und Kind.

Schaufenster 44
Elisabethstraße / Stresemannstraße
68161 Mannheim

(453) 01.2022

Kaukasische Flügelnuss, Philosophenplatz

7 Jan

Mit fünf auseinander strebenden Stämmen und fast waagrechten, ausladenden Ästen wächst dieser Kaukasische Flügelnussbaum seit wohl 80 bis 100 Jahren im kleinen Park am Philosophenplatz in der Oststadt. Wie die Äste erstrecken sich auch seine Wurzeln weit in die Grünfläche hinein. Die Stämme sind mit kräftigen Drahtseilen so miteinander verbunden, dass sie sich gegenseitig Halt geben und nicht auseinanderbrechen. In artistischen Figuren, mit unsichtbaren Kräften ausgestattet, scheinen sie mit der Schwerkraft zu tanzen. In einer Krone ist ein Vogelnest zu sehen und auch das Unterholz wird gerne von Amseln und anderen Vögeln besucht.

Kaukasische Flügenuss, Philosophenplatz
Baum-Monument
Mannheim

(452) 01.2022

Luisenpark, Statusmeldung

22 Nov

Luisenpark / Statusmeldung

(450) 11.2021

Wasserspiele

3 Okt

Sicherlich zählen die Wasserspiele an der Friedrichsplatz-Anlage zu den top Sehenswürdigkeiten Mannheims, besonders wenn an den Wochenenden von Ostern bis Oktober die bunten Lichter eingeschaltet werden. Heute, am 3. Oktober heißt es aber erstmal für eine ganze Weile Abschied nehmen von Wasserspiel und Lichterglanz, denn die Becken und Rohre der Wasserspiele werden saniert. Die Arbeiten dauern wohl die ganze Saison 2022, sodass die Fontainen erst zur Bundesgartenschau 2023 wieder zu erleben sein werden. Als kleinen Trost könnt ihr wenigstens hier immer mal wieder Bilder anschauen.

Wasserspiele
Friedrichsplatz, 68165 Mannheim

(446) 10.2021

Pl. Charlotte

14 Sept

Place Charlotte oder Charlottenplatz wie man in Mannheim sagt, benannt nach der Duchesse d’Orléans, die hier als die Liselotte von der Pfalz bekannt ist. Der Platz ist, für Mannheim ganz und gar untypisch, in Form eines Kreises gestaltet,  von dem sternförmig sechs Straßen abgehen. Jahrzehnte lang galt hier skurril die Regel rechts vor links, weshalb dieser Ort zum besonderen Pflichprogramm für jede gute Fahrschule zählte. Inzwischen normalisiert, der Kreisverkehr hat Vorfahrt, werden im gediegenem Oststadt- Ambiente gerne auch ein paar Extrarunden mit dem Bike gedreht.

Place Charlotte – Charlottenplatz
68161 Mannheim

(445) 09.2021

Der Weinladen

14 Dez

Beim Durchklicken der Katergorie Lieblings-Läden bemerkte ich, dass hier ein schon lange liebgewonnener Laden fehlte: Der Weinladen in der Lameystaße.

Ist es nicht so, dass Liebe mit Nähe einhergeht und ist es da nicht umso schöner, dass dieser kleine Laden gleich dreimal in der Nähe ist? In Seckenheim, in der Neckarstadt-Ost und für mich eben in der Oststadt. Während an manchen Orten Wein und Genuss zum modischen lifestyle geworden sind und der Hype sich in neuerer Zeit gerne mit einer Art Großspurigkeit präsentiert, glänzen diese Läden in ihrer bescheidenen Größe wohltuend charmant unzeitgemäß. Es wird beraten und beschenkt, bedient und verkauft mit unaufdringlicher Freundlichkeit und freilich auch mit der beruhigenden Gewissheit im Rücken, dass in den Regalen nur gute Produkte lagern. So bleibt zu wählen zwischen rot und weiß, kleinem oder höherem Preis, Italien, Frankreich, Spanien oder Deutschland. Und hier ist sie wieder, unsere Nähe, nun in Form von Rebensäften, dessen Herstellung nur wenige Kilometer entfernt vor unserer Haustür geschieht. Da es sich bei diesen Regionalprodukten überwiegend um weiße Weine und Sekte handelt, ist es umso erfreulicher, manche von ihnen für den Fall der Fälle hier auch gleich gut gekühlt an die Hand zu bekommen. Wunderbar!
Während des ersten Corona-Lockdowns gab es auch ein Lieferangebot.

Der Weinladen
Lameystraße 22
68165 Mannheim
0621 43075161

(413) 12.2020

Jugendstil Fassade

20 Jun

[Mein Leben ist nicht diese steile Stunde,
darin du mich so eilen siehst.
Ich bin ein Baum vor meinem Hintergrunde,
ich bin nur einer meiner vielen Munde
und jener, welcher sich am frühsten schließt]

Rainer Maria Rilke

Jugendstil Fassade
Stresemannstraße
68161 Mannheim

(357) 06.2019

Schaufenster 41

9 Dez

Antiquitätenhändler scheinen ganz gut mit Zeit umgehen zu können.

Schaufenster 41
Am Friedrichsplatz
68161 Mannheim

(333) 12.2018

Vom Wasserturm

3 Nov

329 Artikel über Mannheim und nun erst vom Wasserturm, Mannheims Blickfang und Wahrzeichen Nummer 1? So langsam mache ich mich verdächtig und das völlig zu recht. Zeitlebens Mannheimer, den Turm täglich vor Augen, erfasst mich doch immer wieder ein Befremden bei seinem Anblick. Gleichwohl will ich voranstellen, den Wasserturm zu lieben, wie es mir von Kindesbeinen an beigebracht wurde und auch wir haben unseren Kindern gelehrt ihn zu lieben. Es ist wahrscheinlich vielen Mannheimern so, dass sie ihn lieben und wie ich, ihn lieben müssen, obwohl für sich genommen der Mannheimer Wasserturm ganz und gar unerträglich erscheint. Man wird ihn also auch lieben, um seiner Unerträglichkeit zu entkommen.

Nicht seine ehemalig wohltuende Funktion zur städtischen Wasserversorgung ist hier Anlass der Ausführungen, sondern die Fassade, die Hülle, die dieses technische Bauwerk umgibt. Als sich die Stadt Mannheim für den Entwurf des gerade mal 23 jährigen Stuttgarter Architekten Gustav Halmhuber entschied, befasste man sich in Paris mit der kühnen Konstruktion des Eiffelturms. Das Einreichungs-Motto für unseren Turm „ars longa, vita brevis“ („Die Kunst ist lang, das Leben kurz.“) hauchte noch den Atem des studentischen „Gaudeamus igitur“ (lateinisch: Lasst uns also fröhlich sein!), doch nicht jugendlicher Aufbruch in die Avantgarde, sondern Bewunderung für Kaiser und imperiales Machtstreben schien unseren Architekten zu faszinieren und so entwarf er monumental im altrömischen Stil, mit behelmten Sphinxen links und rechts, die den Gedanken an erfolgreiche Eroberungen ferner Länder und Kulturen verkörperten. Schließlich hatte sich zu jener Zeit in Deutschland und auch in Mannheim der Ruf nach einem „Platz an der Sonne“ durchgesetzt, wie die Kolonialpolitik damals euphemistisch beworben wurde. Es war auch diese Überheblichkeit, gepaart mit der Verherrlichung des Militarismus, die geradewegs in den ersten Weltkrieg führte. Herausgekommen ist aber zunächst ein plumpes Bauwerk, das schon damals als runde Grabkapelle kritisiert wurde, in gelben(!) Sandstein. Die Planer der noch zu gestaltenden Friedrichplatz-Anlage waren gewarnt und versuchten zu retten, was kaum zu retten war, verwendeten kontrastreich roten Buntsandstein und versuchten das mißglückte Bauwerk so gut wie möglich in das Ensemble einzubinden und aufzuwerten.

Lange habe ich nachgedacht, was genau Ursache für seine Hässlichkeit ist. Es ist das Fehlen jeglicher Dynamik am formprägenden Mittelteil des Turms, keine Verjüngung nach oben, nicht die leiseste Krümmung in der Senkrechten, die etwas Spannung gebracht hätte, die pure Starrheit, die man heute bei Dunkelheit notdürftig durch Licht zu kaschieren versucht, völlig vergeblich dies aber bei Tageslicht, wo er umso beharrlicher seine einfältige Dumpfheit zu verströmen scheint und auch die stumpf kegelförmige Kupferhaube vermag daran nichts zu ändern.
Der Architekt, der inzwischen in Berlin am Reichstag und später an Siegerallee und Kaiser Wilhelm Denkmal mitarbeitete, mag seinen Fehler geahnt haben. Es ist nicht bekannt, dass er zur Einweihung anwesend war. Was tun also, um heute Pein und Fremdscham zu begegnen? Abreißen ist keine Option, wir können ja nicht so tun, als hätte es in der Vergangenheit nie Fehler gegeben und schließlich steht der Turm unter Denkmalschutz, was wir dann auch getrost als Aufforderung wörtlich nehmen sollten: Denk mal! Dies weist uns nun den Weg aus misslicher Lage und nur so können wir frei seine Gestalt hinnehmen als das, was sie wohl ist, die Geschmacklosigkeit eines politisch-historischen Irrwegs und nur so gehe ich nun seine Stufen zum Balkon hinauf und geniesse die bescheidene Weitsicht, die er mir bietet.

Vom Wasserturm
Friedrichsplatz
68161 Mannheim

(330) 11.2018

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