ES gab eine Zeit, da war das Wort Grotte noch mit einem Zauber behaftet. DANN kam eine jugendliche Umgangssprache daher und mit ihr das Wort „grottig“…
… welches in der Tat den Flair von Mannheim´s „never ending story“ nahezu treffend umschreibt. 1962 wurde sie wohl eröffnet. Die Unterführung vom Kaiserring zum Bahnhofsvorplatz hat seither etliche Metamorphosen erlebt. Von einem legendären Jazzkeller bis zu einigen Gewaltverbrechen weist die Chronik auch jede Menge Gemeinderatsdiskussionen auf. Ein Highlight hat sich 1987 ins Gedächtnis aller Underground-Affinen und heutigen Ü 40er eingebrannt: Abenteuer unter Tage, ein wahrhaft abenteuerliches Undergroundfestival in der entkernten Grotte, über das wir nun noch stundenlang plauschen können…
Seit einiger Zeit gibt es eine dankbar angenommene irdische Fußgängerquerung mit Ampelschaltung. Die Borelli-Grotte kann nun ganz zum, wenn auch etwas zweifelhaften, Vergnügen genutzt werden. Acht Kameras an den Decken sorgen für die schnelle Aufklärung von Straftaten, allerdings sind die Aufgänge nicht überwacht und zuweilen riecht es etwas streng nach kaltem Zigarettenrauch.
Für Alle die sehen möchten, wie es zur Zeit in der Borelly-Grotte aussieht, sich aber nicht hineintrauen, habe ich ein kleines Borelli-Grotten-Album ins Netz gestellt. Zur Fotostrecke hier.
Borelly-Grotte
Unterführung
Kaiserring / Bahnhofvorplatz
(186) 11.2014