zum kalendarischen Sommeranfang

Am Wasserturm, Blick in die Abendsonne
68161 Mannheim
(437) 06.2021
Aus der Reihe Mannheimer Traditionen: Plankenlaufen kurz erklärt.
Los geht´s am Faschingsdienstag in den Planken und der Innenstadt so ab 13, 14 Uhr. Alle Geschäfte geschlossen, damit die Beschäftigten mitfeiern können und keine betrunkene Narren in die Läden fallen. Ausnahme Bäckereifilialen von Grimminger, da gibts die obligatorischen Berliner! Die Straßenbahn fährt nicht durch die Planken, damit die Fasnachter*innen nicht uffbasse müsse, unter die Räder zu kommen, wenn sie die Planken hoch und runner laufen. Idealerweise laufen sie im Kostüm, es geht aber auch ohne. Die Stimmung ist bestens, rechts und links der Gleise befinden sich Versorgungsstationen mit Zapfhähnen und möglichst lauter Musik. Gruppen haken sich ein und rennen los, aber auch Schlendern ist erlaubt, das Tempo ist nicht vorgegeben und es existieren soweit ich weiß keine Bestzeiten. Da es vom Wasserturm bis zum Paradeplatz nicht besonders weit ist, ähnelt es eigentlich eher einem Schwimmen als einem Laufen, wenn natürlich nicht so anstrengend. Man zieht seine Bahnen beständig ruff und runner, begegnet anderen Teufeln, Engeln, Dalmatinern oder Wildkatzen, die auch hoch und runter laufen, schwanken, schwimmen, was auch immer, grüßt Ahoi mit begeistert schwenkenden Armen, wenn man nicht grad ein volles Glas in der Hand hält. Oder man verweilt an einer der fünf Musikbühnen zum Schauen, Quatschen oder Tanzen. Lustig finde ich die Karaoke-Bühne, wenn, unterstützt durch ein lautstark mitsingendes Publikum, ein Mutiger auf der Bühnen die kleine Biene Maja mal wieder fliegen lässt. Schließlich befeuert ein am Wasserturm aufgestelltes Riesenrad das rauschende Treiben durch eine spektakuläre Lichtshow und dies alles hier ist ja nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was sich an diesem Tag auf den Planken so alles abspielt. Allerdings, je mehr dieser sich dann gegen 22.00 Uhr seinem Ende zuneigt,… na ja, ihr kennt das ja von euren Partys, Schwamm drüber.
Plankenlaufen
Mannheimer Straßenfastnacht am Fastnachtdienstag
Planken, Innenstadt
(378) 02.2020
In den Planken …
… schön verzierter Schachtdeckel ohne erkennbare Logo-Werbung bei Engelhorn als eine Sonderform von Streetart. Hergestellt durch die Firma R. Dannhäuser, die es aber nicht mehr gibt. Einen ALLES MANNHEIM Deckel kann ich mir nun bei Atrium bestellen, für meinen persönlichen Walk Of Fame. Wer hingegen nicht tief in die Tasche greifen, sondern tiefer eintauchen möchte in die Welt der Manholes und Gullys, sogenannte drainspotters haben umfangreiche Sammlungen ins Netz gestellt. Zum Beispiel Gullygerds Reisen oder Manholecovers. Eine subversive und zugleich geschäftstüchtige Variante hat die raubdruckerin für sich entdeckt.
Schachtdeckel
Planken
(301) 02.2018
Einer meiner ehemaligen Mathe-Lehrer ereiferte sich vor der Klasse mal mit dem Spruch: Null is nix. Ebenso konsequent die Schaufenstergestaltung eines Ladengeschäfts der Modegruppe zero an einer Querstraße zu den Planken, die mich zu diesem nichtigen Beitrag anregte. Die Künstlergruppe ZERO wiederum suchte in der Nachkriegszeit einen künstlerischen Neuanfang. Sucht man heute allerdings auf der Web-Seite der ZERO Foundation nach „Mannheim“, findet man, ich hatte es fast erwartet, kein Ergebnis. Aber das hat nix zu bedeuten, wohingegen die Künstlerin Zero Reiko Ishihara vor kurzem erst in Mannheim bei der Kunstveranstaltung Deltabeben einige Werke ausgestellt hatte.
zero
P4
68159 Mannheim
(228) 04.2016
Da ist es also, das neu errichtete ehemalige „barocke Bankpalais“. Um den Erhalt der Fassade, die allerdings nicht unter Denkmalschutz stand, gab es einen erfolgreichen Bürgerprotest. Es ging um die „Erhaltung eines Identität stiftenden Erinnerungsbildes“ und schließlich setzte sich der Entwurf einer „kritischen Rekonstruktion“ durch. Ich denke, letztlich ist eine Fassade herausgekommen, die sich nicht unangenehm und eher unauffällig in die Häuserzeile der Planken einreiht. Was die Identität angeht, muss ich als Chronist jedoch notieren: Es gibt heute ziemlich genau 85 Ladengeschäfte in den Planken. 76 davon werden, wie in anderen Städten auch, als Filialen nationaler oder internationaler Unternehmen betrieben, gerade mal neun werden von sechs Mannheimer Inhabern geführt.
(2 x Bäckerei Grimminger, 2 x Engelhorn-Mode, 2 x Gero-Schuhe, Koffer Weber, Born Brillen, Fontanella-Eis).
Ehemaliges Bankpalais
O4,4
68161 Mannheim
(218) 12.2015
Die Häuserschluchten Manhattans bieten, so kann man es lesen oder erleben, an bestimmten wenigen Tagen im Jahr das Schauspiel eines Sonnenuntergangs, der sich exakt durch die Straßenachsen in Ost-West Richtung zeigt. Ein Ereignis, das touristisch als Manhattanhenge gefeiert wird. Mannheim, rechtwinklige, schachbrettartige Planstadt und gestalterisches Vorbild bietet ebenfalls Ende Mai, zufällig zum Stadtfest und ich glaube auch im Herbst dies faszinierende Schauspiel. Während wir im Urlaub, zum Beispiel am Nordseestrand, andächtig das Versinken der Sonne im Meer bestaunen, war für mich in Mannheim allerdings eine kleine Verfolgungsjagd nötig, um am Ball zu bleiben. Dabei merkte ich, dass sich unsere liebe Erde doch schneller dreht, als gedacht.
Meine kleine Fotostrecke auf flickr dokumentiert eine atemberaubende Zeitspanne von gerade mal 13 Minuten von P nach U bis an den Neckar.
Quadratehenge
(207) 05.2015
Üblicherweise schaut man nicht hoch in die Luft, wenn man die Planken entlanggeht. Durch die Bäume in der Fußgängerzone ist diese grüne Wand in O7 auch etwas verdeckt. Aber ich finde, sie hat schon was und ist einen Blick wert. Schön auch, dass sie sich im Freien befindet, wenn auch die lebende Wand im Inneren des Kulturkaufhauses Dussmann in Berlin ebenfalls beeindruckt.
Wer für unsere Wandbegrünung hier verantwortlich ist, habe ich nicht herausgefunden, der Franzose Patrick Blanc ist jedenfalls der bekannteste Pionier auf dem Gebiet dieser Mur Végétal. (Zum genauer Gucken ruhig mal aufs Bild klicken und zoomen.)
Vertikaler Garten
O7, 6
68161 Mannheim
(174) 09.2014
Eine Aufnahme vom Stadtfest Mannheim. Der Trommelpalast bringt das Fest so langsam in Schwung am brasilianischen Batida de Coco Stand auf den Planken.
Trommelpalast
Stadtfest 2014
(AV 5) 05.2014
Die Spitzen der weißen Pagodenzelte am Wasserturm streben zum Himmel und vermitteln so, schon von ferne sichtbar, die erklärte Absicht, mit höherem Niveau zu feiern. Es liegt auf der Hand, dass es im ess und -trinkfreudigem Mannheim auch ohne geht, doch sind wir hier ja nicht auf irgendeiner beliebigen Kerwe und das Fest findet auch nicht auf dem Dorfplatz, sondern in der 1A-Lage der Fußgängerzone statt. Seinen Ursprung hat das Stadtfest im ersten Irakkrieg, als 1991 der Karneval wegen Betroffenheit ausfiel, damit aber auch für die Karnevalsvereine die benötigten Einnahmen. So haben wir seither ein zusätzliches Fest und, natürlich, wäre Eichbaum-Bier eine Massen-Vernichtungswaffe, jede UN-Delegation würde hier ohne jeden Zweifel fässerweise fündig werden.
Zurück zum Niveau, das sich vor allem durch kostenlose kulturelle, musikalische Darbietungen auszeichnet. Waren es in den Anfängen noch sogenannte Top-Acts, die am Wasserturm spielten, ist heute die Vielfalt die Attraktion. Durch die Popakademie scheint ohnehin die Pipeline, die junge Nachwuchskünstler hervorbringt, nicht zu versiegen und in den letzten Jahren konnten manche von ihnen wahrlich begeistern. Kurzum, drei Tage Programm, vier Bühnen, Handwerkermarkt, Kinderprogramm, keine Straßenbahn durch den Plankentrubel, gute Stimmung und wie immer die Hoffnung auf gutes Wetter. Schließlich, es ist nur gerecht, wenn auch das Umland mal zum Feiern zu den Mannheimern kommt, feiern doch auch die Mannheimer gerne die Pfälzer Feste. Bei den Stadtfest-erprobten Grabowsky zum Beispiel werden die Pälzer und Monnemer wohl einige gemeinsame Erinnerungen mitsingen können, wenn´s dann erklingt: Cola-weiß, Cola-rot, ich kollabier.
Stadtfest Mannheim
Wasserturm, Planken, Kapuzinerplanken
3 Tage im Mai
(145) 05.2014
Ein Würfel in Schieflage. Quadrate aus Glas. Erkaltete Flüssigkeit erstarrt. Am Tage weichen wir aus oder bleiben stumm stehen, manche neugierig kaum alle Namen lesend. Eine Kante verhindert das zu nahe Herantreten, als könne man in ein offenes Grab fallen. Der Strom nimmt mich wieder auf meine zornigen Blicke unverstanden und meine lautlosen Schreie verklingen in Besorgungen. Im Traum werfe ich mich ganz an dich, damit du zerschmilzt. Vergebens. Zu groß, zu kalt, zu hart, ich kann dich nicht umfassen und was nützt es, es ist geschehen. So muss es sein, dass ich erweiche und Tränen fließen.
Das Buch „Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim“ wünsche ich mir zu Weihnachten. Punkt.
Glaskubus
Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim
P2
(81) 09.2013
Ein Video Beitrag von Klaus Hiltscher:
„Ellis Laden ist schon lange Geschichte. Als das ROCK ON geschlossen wurde eröffnete Elli Ellgass seinen Plattenladen in O7 in den Planken. Die Plattensammler hatten wieder eine Heimat. Zumindest bis in die 1990er. Dann wurde das komplette Haus abgerissen und eine Schicki-Micki Passage, die kein Mensch brauchte, eröffnet. Aber weder Elli noch die kleine Kneipe von nebenan, der legendäre FUCHSBAU (sieht man auch auf diesem Video) konnten sich die neue Miete leisten. Inzwischen haben die Macher des Etablissements auch gemerkt, dass ihre Schicki Passage doch keiner will und das ganze wieder eingerissen und die Passage platt gemacht. Jetzt ist da keine Passage mehr. In dieser Passage, die man hier sieht, befand sich ein Reisebüro, die OTTO’sche Buchhandlung, Ellis Plattenladen und Mannheim’s kleinste Kneipe der Fuchsbau.In den 1960ern befand sich hier auch noch ein Geschäft (plus die Deko) des Versandhauses Quelle.“
1989 – Ellis Plattenladen
O7
Mannheim
( AV 02) 05.1989
pop=art=life collection
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