Tag Archives: Rock

ROCK ON- Schallplattenladen

20 Apr

Ich erkläre jetzt nicht, wie sich das Leben im Mannheim der 1970er abspielte. Nur so viel: Schallplatten gab es quasi an jeder Ecke: In vier Mannheimer Kaufhäusern, in diversen Elektrofachgeschäften, bei Musikalien- und Buchhändlern. Doch erst mit der Eröffnung des ROCK On 1978 hatte Mannheim seinen ersten reinen Plattenladen. Mit Kopfhöhrertheke, Verkäufern, die nicht aussahen wie Verkäufer, Plakaten und Regalen voller Rock, Reggae, Blues und so weiter.

Foto: Klaus Hiltscher

Jedenfalls meinten es die Sterne damals gut mit uns. Durch die Punkexplosion brauchten wir jede Menge neue Musik, Infos und neue Sounds. Die wichtigsten 500 Meter in der Innenstadt führten vom Jugendzentrum O4,8 über die Zentrale, Rock On, Copyshop zum Uni-Club. Das Rock On nahm dabei eine zentrale Stelle ein, hier gab es den direkten Kontakt nach London und Verständnis für die Dinge, die gerade passierten. Kein Zufall also, dass hier die Idee für den legendären Mannheim lacht Sampler entstand und das ebenso legendäre Fanzine Der kleine Bierfreund auslag. Kurzum ein Lieblingsladen, den man nicht beklauen wollte. 1982 war dann Schluss. Ruth und Klaus mussten nach vier stürmischen Jahren aus finanziellen Gründen das Rock On dicht machen und es wurde zur Legende. Unten im Bild eine kleine Auswahl lebenswichtiger mutmaßlich im Rock On gekauften Platten.

Mehr Infos gibt´s auf Klaus Hiltschers Flickr Seite

ROCK ON
Mannheims bester Plattenladen von 1978 -1982

(488) 04.2023

Gringo Mayer – Nimmi Normal

2 Dez

Dunnerwedder, do hod awwer än Blidz vum Bob Dillän gehörisch oigschlooge un die bärn erleuchded.  De Gringo singd uff monnemerisch, als wärs des normahlschde vunn de Weld. Isses jo eigendlich ah, wonn erschedemol ä paar Sicherunge durchgeknolld sinn. Do is egal uff was sich Schwahdemahge reimdt, dumm gebabbeld is glei.  Also, isch mähn, des is sehr innovaddiv, was do abgehd. Guud, musikalisch mehr so Hausmannskost, im Stil von Jutu odder ah widder Dillän, brauche ma ned drübber redde. Die Sprooch is des, woraufs ohkummd. Äh bissl Klischeh is schunn doboi, wonn de Gringo in so prollische Rolle schlüpfd un soi Gefühle nauslässd.  Do kreischd er noch de Mudda, odda sagd ah mol gar nix, ausser RU DO DRIWWE. Herrvoragend ah glei am Ofang die Hymne Ah joo, des sich wie äh schäänes Deckbett weich iwwer alles Uhgemach driwwerlehgd. Doch ah bei denne annere Songs hod er uns viel uffs Maul gschaud, Mo Gugge handeld vun ähm, der nix uff die Reih bringd, bei Gibt´s Do Net simma beim SVW im Schdadion, un Alla Hopp is än schäh absurder Tageslauf. Also des Gonze macht viel Schbass und ma konn saage, er hod alles rischdisch gemachd. Jooh, noch ä kläh bissel mehr Tiefe häd ah ned geschaded, nach moim Geschmack. Die Frog is hald immer, ob beim breede Dialegd die Gedonge ah audomadisch breed werre müsse. Ich glaab eigendlisch ned, do könnd noch gfeild werre. Aber du konnschd ned alles hawwe, odda? Ahjoo. Awwer glaabscht, wonn de Dillän schun de Nobellpreis fer Lideraduhr bekumme hod, donn muss ma sahge, do geht ah noch was für de Gringo. Alla hopp, klasse, waida.

Gringo Mayer – Nimmi Normal
Folk/ Blues/ Rock aus Monnem / Ludwigshafe

(451) 12.2021

Hans Reffert

19 Jul

Keine coole Stadt ohne einen coolen Gitarristen. Ich meine einen Gitarristen, der nicht erst nach Feierabend zu den Saiten greift, sondern eine Person, die sich hingibt für Rock´n Roll, für Blues, jemand, für den ein Leben nach bürgerlichen Maßstäben keine Option ist. Einer, dessen Gitarre zur foxy lady wird, einer, der sich schlecht verkauft und häufig verschenkt, einer der in Erscheinung tritt. Als ich Hans Reffert 1977 mit Zauberfinger sah, war er schon der Mannheimer Gitarrist und ihn umgab ein mir damals unerklärlicher Nimbus. Ich hatte auch keine Ahnung, dass er schon in der Beat-Ära 1965 mit der Band The Adventures in den GI-Clubs unterwegs war. Das erste mal sah ich ihn wohl 1975 zwischen Räucherstäbchen spielen bei einer Matinee im Kunstverein als Flute and Voice. Damals verdiente er sein Geld auch als Gitarrenlehrer bei Werner Pöhlert und fixte seine Schüler mit Jimi Hendrix an.
Umso erstaunlicher ist es, dass er ausgerechnet in Mannheims Punk und New Wave Zeit der frühen 80er, zu einer Zeit also, da alle virtuosen Gitarrengötter verbannt wurden und auch danach mit Barbara Lahr’s Sanfte Liebe, deren sperriger Sound eigentlich schon P.J. Harvey vorwegnahm, auf der Höhe der Zeit war. Spätestens zu diesem Zeitpunkt definierte sich sein Spiel durch Auslassen, durch Unterlassen, durch die (harmonischen) Riffs, die er nicht spielte. Wenn cool sein bedeutet, sich nicht ungewollt verführen zu lassen, wenn Verweigerung aktiver Widerstand ist und eine kontrollierte Strategie der Coolness darstellt, dann war Hans Reffert der größte und coolste Gitarrist, den Mannheim je erlebt hat. In diesem Sinne war sein Wirken auch immer politisch, landete folgerichtig bei Bernd Köhlers EWO Projekt mit Arbeiterliedern und schließlich bei den völlig befreiten Guru Guru.
Nach seinem Tod 2016 kann Mannheim leider nicht mehr ganz so cool sein.

Dieser Artikel erscheint anläßlich Hans Refferts 72. Geburtstag. Einen Überblick über seine unzähligen Projektbeteiligungen könnt ihr euch bei Wikipedia oder bei Discogs verschaffen.

Hans Reffert
Mannheimer Gitarrist und Musiker
19. Juli 1946 – 21. Februar 2016

(315) 07.2018

Nine Days Wonder

3 Okt

Aus aktuellem Anlass, weil ich gerade zum Genesis-Artikel in einem Kommentar das gesamte Live-Programm des Clubs aus den Jahren 1971 – 1974 gesendet bekam, hier mal ein Erinnerungs- und Würdigungsbeitrag für unsere noch nicht Pop-akademisierten Alt-Vorderen, die, wie ich denke, einen mächtigen Einfluss in unserer Mannheimer Musikszene hatten. Nine Days Wonder, eine Mannheimer Band, die sich vom Beat-Talentschuppen bis zur German-Kraut-Prog-Rock-Band entwickelt hatte. Die Bandfotos auf der Homepage sind wahrhaft Ehrfurcht einflößend. Da ich, etwas jüngeren Jahrgangs, die Gruppe selbst nicht erlebt habe, bin ich auf Anektoden 2. Hand angewiesen, von denen eine ist, dass die Band wegen eines „unmusikalischen Solos“ bei einem Beatband-Wettbewerb 1967 im Rosengarten(!) disqualifiziert wurde und fortan als härteste Band in Mannheim galt. Es war eine Coverversion von My Friend Jack. Na also. Nachzulesen in einem netten Artikel bei Krautrock-Musikzirkus. Die Band veröffentlichte mehrere Alben, wechselte auch mehrmals die Besetzung, hatte einen grottenschlechten Plattenvertrag und ist nun Legende. Der Band-Gründer Walter Seyffer hatte in den frühen 80ern ein Tonstudio im ehemaligen Strebelwerk auf der Friesenheimer Insel, und ich müsste mir eigentlich in den Arsch beißen, dass wir ihm keine Credits hinterlassen hatten, nachdem wir unsere Platte bei ihm aufgenommen hatten. Aber das habe ich jetzt hiermit auch erledigt. Auf Spotify gibt´s übrigens ne Menge zu hören von Nine Days Wonder.
Manche Herren aus der guten alten Zeit sind übrigens heute noch aktiv: Hans Frauenschuh, Michael Bundt und Karl-Heinz Weiler formen die Band Retrodelix, Freddy Münster die RhineStream Jazzband.

Nine Days Wonder
Mannheimer Band
1967 – 1975

(286) 10.2017

clickjam

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