Tag Archives: Widerstand

Rheindamm

9 Nov

Wenn wir vom Rheindamm reden, meinen wir üblicherweise nicht den weitgestreckten Damm im Mannheimer Norden bei Sandhofen, sondern den idyllischen Abschnitt von der Schwarzwaldstraße im Lindenhof bis hin zum weniger idyllischem Großkraftwerk, also den gesamten östlichen Rand des Mannheimer Waldparks bis hinter die Silberpappel.

Die Kombination an diesem Ort mit Naherholung und Naturerleben, mit Fahradfahren, Spazierengehen, Joggen und dem äußerst reizvollem Auwald-Habitat ist ein Schatz, an dem sich schon Generationen von Mannheimner*innen erfreut haben. So gerät bei dem 3,5 km langen Spaziergang auf dem Damm mit seiner erhöhten Sicht über Kleingartenanlagen auf der einen, altem Baumbestand auf der anderen Seite, leicht in Vergessenheit, dass der Hauptzweck des Damms ursprünglich war und ist, die Stadt vor Hochwasser zu bewahren. Man muss annehmen, dass die Landesregierungsbehörde den liebgewonnenen Reiz dieses Dammweges nicht im Blick hatte, als sie Ingenieursberechnungen folgte, welche die Schutzwirkung des Damms in Gefahr sahen und daraufhin eine Dammertüchtigung plante, welche die Fällung von weit über 1000, manche sprechen von 2000 Bäumen entlang des Damms vorsieht. Eine wahrhaft schreckliche Vorstellung in Zeiten, in denen wir gerade lernen, Bäume zu umarmen.

Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet des Dammbaus und die meisten Menschen sind dies nicht, aber jedenfalls gibt es doch verschiedene Meinungen über die Methoden der Dammbefestigung und eine Bürgerinitative, die für ihre Petition zum Erhalt der Bäume schon über 30.000 Unterschriften zusammen brachte, stellte alternative Gutachten und Beispiele vor, nach denen sowohl der Damm ertüchtigt, als auch der kostbare Baumbestand erhalten werden könnte. Ein Spaziergang auf dem Rheindamm wird zur Zeit also begleitet von Plakaten und Informationen zu den geplanten Änderungen und so ist die reine Freude an der Natur getrübt. Der Konflikt, das ist spürbar, liegt inzwischen nicht allein in dem drohenden Verlust der Bäume durch die Pläne der Regierungsbehörde und der durch diesen Eingriff in Zukunft veränderten Erscheinung des Damms, sondern er erweitert und vertieft sich, so ist meine Wahrnehmung, durch eine ungenügende Form der Kommunikation. Das Regierungspräsidium hat die Macht und das Recht. Doch dies allein kann noch nicht als Argument zählen und spendet schon gar keinen Trost. Wir brauchen deutliche Anteilnahme und wir brauchen das Vertrauen, das hier nicht etwas um der Macht willen vollzogen wird, sondern in bester Abwägung unserer Bürgerinteressen. Dieses Vertrauen herzustellen bedeutet viel Arbeit für beide Seiten, doch ist der Rheindamm am Waldpark eben kein beliebiger Deichabschnitt an der friesischen Küste, er ist für uns weit mehr als „nur“ Hochwasserschutz, er ist die begehbare Grenzlinie eines in Mannheim einzigartigen Schutz- und Erholungsgebietes und damit auch ein Teil davon.
So oder so, der Damm wird zur Baustelle werden müssen, Grund genug, ihn zuvor noch zu besuchen und auch, sich die Petition mal anzuschauen oder, besser noch, sie zu unterstützen.

Rheindamm
zwischen Schwarzwaldstraße und GKM

(409) 11.2020

Klimademos in Mannheim

28 Mär

Die meisten Politiker nehmen das bisher leider nicht sehr ernst. Die Klimademos. Die Schulstreiks jeden Freitag. Im Gegenteil. Wenn die Schüler*innen den Regierungspolitikern auf ihren mitgebrachten Pappschildern Untätigkeit vorwerfen und sie auffordern endlich zu handeln, haben die Politiker allen Grund zur Freude. Denn das bedeutet für sie nämlich, dass die Jugendlichen noch gar nicht gemerkt haben, wie aktiv die Regierung in Wirklichkeit ist. Und zwar sehr aktiv, aber für ganz andere Interessen. Diese sollen natürlich im günstigsten Fall weitgehend unbemerkt bleiben. Nur der Lindner von der FDP Opposition hatte sich vor Kurzem fast verplappert mit seinem Spruch über die Profis. Diese Profis kennen wir. In der guten alten Zeit wusste man in Mannheim noch, wie man sie nennt: Profitgeier, Gierhälse, Dreckspatzen, Lügenbeutel, Ausbeuter. Nur Kapitalistenschweine sollten wir nicht mehr sagen, zum Schutz der Tiere. Großkotz und Hosseschisser gehen aber noch. Wenn allerdings Politiker und Leute in verantwortlicher Position sich bei den Jungendlichen anbiedern, ohne etwas zu riskieren und ohne mutig voranzuschreiten, dann sind das Schleimscheißer. Und von denen brauchen wir aus Gründen der Artenvielfalt wie auf der Arche Noah höchsten zwei.

Mehr als 2000 Schüler*innen sind vor kurzem vom Schloß aus durch Mannheims Strassen gezogen für einen raschen Kurswechsel. Was machen eigentlich die restlichen 300.000 Mannheimer*innen? Auch für mich ist klar, so geht’s nicht weiter und ich ärgere mich, dass es keinen politischen Aufbruch gibt. Dabei geht es ja nicht allein um die Umwelt zerstörenden Emissionen. Das gesamte Prinzip der globalen Ausbeutung von Mensch und Natur muss ein Ende haben. Und das geht eben nicht allein durch private Konsumentscheidungen, sondern dafür braucht es die volle Unterstützung durch die Regierung. Mir fällt da gleich ein grosser bunter Strauß an Massnahmen ein. Stattdessen führt uns der gefühlte Stillstand nicht nur zu einer folgenreichen Klimaerwärmung, sondern auch in depressive Zustände. Das kann doch nicht sein. Die Klimaziele, deren Erreichen die Politiker verschoben haben, waren doch längst vereinbart. Da frage ich mich, warum auch nur ein Kind in Deutschlands Schulen sitzen bleiben muss. Aber es geht nicht um Strafe und es ist sehr gut, dass die Proteste gewaltfrei sind und bleiben. Denn mit ihrer Forderung nach Klimagerechtigkeit stossen sie vor in eine neue Dimension weltumfassender Solidarität. Das Ziel, so verstehe ich das, ist eine lebenswerte, gewaltfreiere Welt. Wir sollten alle dabei sein.

Klimademos in Mannheim
FRIDAYS FOR FUTURE

(346) 03.2019

GE-Alstom-Widerstand

10 Apr

GE2

Zeichen des Widerstands hinterm „BBC- Buckel“ bei den ehemaligen Alstom-Turbinen-Werken, die 2015 von General-Electric übernommen wurden.

GE1

Die kampferprobte Belegschaft wehrt sich gegen einen geplanten drastischen Stellenabbau. „Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fange erscht an.“

GE3

GE-Alstom-Widerstand
Boveristraße 22
68309 Mannheim

Überbetriebliches Solidaritätskomitee Rhein-Neckar

(227) 04.2016

Bernd Köhler und ewo² Keine Wahl

7 Feb

Vier Jahrzehnte Arbeitskampf. Bernd Köhler (früher auch Schlauch)hat einige seiner Lieder, Gesänge, Balladen neu eingespielt und ruft uns die Arbeiterstadt Mannheim ins Bewusstsein, wesentlicher aber noch die fundamentale Bedeutung von Solidarität.

keine-wahl

Der Geist seiner Lieder speist sich aus der gelebten Aktion. Die musikalischen Wurzeln der Einspielung liegen im progressiven Folk der Hippie-Ära und auch im Bänkel -und Moritatengesang. Bernd Köhler mit kraftvoller Stimme. Anleitung zum aufrechten Gang. „Stoppt den Ar-beits-platz-ab-bau“ steigt der Alstom-Chor die Tonleiter hinab, brillantes Spiel vom kleinen elektronischen Weltorchester mit Hans Reffert, Adax Dörsam, Laurent Leroi, Jan Lindqvist und subtil eingewobenem Streik-Lärm. So erhebt sich das Werk zur Kunst und der Preis der deutschen Schallplattenkritik nahm die CD in ihre Bestenliste 3/2013 auf.
Fest ballt sich die Faust und stolz voran die männliche Heldenbrust des Arbeiters. Ja, die Agitation muss wohl plakativ sein. Sie bedient sich einer Tradition, die schon vergangen, historisch, erscheint. Die nächsten Protestlieder werden vielleicht in Bangladesch oder Thailand von Frauen gesungen. Das ist ja auch das fantastische an dieser Platte, dass Widersprüche zu Überlegungen anregen. Welche Möglichkeiten haben Besitzlose in einer Welt der Eigentümer, um eine würdige Existenz zu führen? Warum ist meine Arbeit mehr Geld wert, als die eines anderen? Warum sind unsere Lebensbedingungen überhaupt vom Lohn abhängig? Keine Wahl gilt auch uns. Mit dem Liederbuch können wir ja, da wir nun gedanklich so weit eingestiegen sind, schon mal anfangen zu üben.

Bernd Köhler und ewo²
Keine Wahl – CD aus Mannheim
jump up 2003

(121) Februar 2014

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