Nach Geschäftsschluss: Blick auf die Ebene Null der Parkgarage Q7/Q6. Struktur und innere Leere.
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Q7/Q6
(351) 05.2019
Interessantes Shop-Konzept seit Kurzem in der Mall in Q6/7. Søstrene Grene, im ersten Moment ein Mini-Ikea mit kleinem Rundgang. Ikea, weil erkennbar skandinavisch, allerdings hier fast ohne Möbel, sondern Kleinsortiment Nähe Ausgang. Viel Fichte natur, warme Erd- oder monochrome Pastellfarben vermitteln den Eindruck von Bio und Natürlichkeit, unterstützt von hölzernen Streichinstrumenten aus Lautsprecherboxen. Das Ambiente wäre als Vorbild für einen tollen Unverpackt-Laden geeignet und tatsächlich finden wir auch gläserne verschließbare Behälter für die Plastik freie Bevorratung. Der Schwerpunkt des Angebots geht auf Dekoration, Schenken, Utensilien und es gibt Süssigkeiten zu moderaten Preisen. Die Ratschläge der Gründer-Schwestern ziehen sich wie ein roter Faden durchs Geschäft, sehr stark auch der letzte Hinweis auf der Homepage:“Schauen Sie sich um, doch bitte denken Sie daran: Kaufen Sie immer nur das, was Sie wirklich brauchen!“ Ein Mehr an Notwendigem wäre geschäftsfördernd und möglicherweise ist das nachhaltigste Produkt jenes, das nicht produziert wurde. So geht das Konzept trotz allem Anschein viel zu zaghaft in Richtung sozial-ökologischen Wandel, dennoch besticht der Laden durch eine sinnlich angenehme Ausstrahlung.
Søstrene Grene
Q6,1
68165 Mannheim
(298) 01.2018
Wieder einmal eine Großbaustelle beendet und wieder hat niemand die Geschichte der Arbeiter aus Rumänien, Polen, oder auch der deutschen Bauingenieurin erzählt, die hier Jahre ihres Lebens mit der Fertigstellung verbracht haben. Schade, das hätte ich auch spannend gefunden. So nehmen wir nach vier Jahren Bauzeit zum Advent besondes den Glitzerglanz der strahlend neu erschaffenen Einkaufswelt wahr. Mannheims erste Mall eröffnete am 29. September 2016. Ob es uns nun gefällt oder nicht, der umstrittene PRIMARK ist ein Hauptanziehungspunkt und liegt vom Wasserturm her kommend gleich am Anfang des Komplexes. Bei PRIMARK sind die Klamotten nicht nach Größe, sondern nach Preisen sortiert, vor dem Eingang scheint sich eine Warte – und Treffzone zu etablieren.
Gleich daneben geht es hinein in die eigentliche Mall, die sich im Wesentlichen von innen her erschließt. Vom seitlichen Eingang nimmt die Ladenstraße einen Bogen zur Mitte hin und löst so das von außen gegebene Rechteck auf. Geschwungene und auch runde Formen entstehen. Das ist nicht unangenehm. Die Läden verteilen sich auf drei Ebenen, dem Unter – Erd- und 1.Obergeschoss. Auf einen Schlag sind mit der Mall eine Vielzahl an Geschäften zusätzlich in die Innenstadt gekommen und mich begleitet ein mulmiges Gefühl, denn es heißt ja, dass der Kuchen nicht größer wird, sondern sich nur anders verteilt.
Jochen Schweitzer zum Beispiel ist so ein Laden, dem ich hier nicht allzu lange gebe, aber natürlich wünsche ich mir keine Leerstände, obwohl ich mit den meisten Geschäften eigentlich nicht so viel anfangen kann. Vom FC Bayern Fan-shop bis Zara-home, nicht unbedingt der nötige Bedarf, sondern wenn wir ehrlich sind, entbehrliche Luxus- und Konsumartikel, auch wenn ein Laden Schnaps und Liebe heißt. Die meisten Modefilialketten kommen eher recht humorlos daher. Nun, wie immer gibt es auch Ausnahmen.
Letztlich mag das alles ja jeder sehen wie er will. Ich denke, viele Angebote richten sich insbesondere an die Damenwelt.
Ich möchte gar nicht unterschlagen, dass die Betreiber Diringer & Scheidel schon auch für eine Mischung gesorgt haben. Es gibt eine Art Kiosk, eine Apotheke und im Untergeschoß ein Reformhaus, einen DM-Markt und insbesondere einen REWE-Markt, der nach neuesten Standards ausgestattet ist, extrem großzügig wirkt und die Angebotspalette in Richtung Feinkost erweitert hat. Im Untergeschoß auch verschiedene recht groß angelegte Imbisse mit vielen Sitzmöglichkeiten. Klar, wir sind ja immer noch irgendwie auch in der Fressgass.
Zu erwähnen ist wohl auch noch die Butiq im Obergeschoss, ein Konzept-Store der schon bei Engelhorn zu Gast war. Hier gibt’s regionales Design zu schauen und, schluck, zu happigen Preisen zu kaufen. Erschwinglich jedoch die berühmten bunten Socken von Jungfeld, die ich mir übrigens zu Weihnachten wünsche.
Jetzt aber noch mal raus und zu einer echten Neuerung. Zwischen den beiden Quadraten ist der Münzplatz entstanden, teilweise überdacht aber vor allem als leichte Anhöhe gestaltet, was mir gut gefällt. Von hier aus findet man Zugang zu weiterer Gastronomie, Fontanella, ein Burgerladen namens die Kuh die lacht, warum auch immer, und Oh Julia, eine ziemlich große italienische Einrichtung mit verschiedenen Sitzgelegenheiten und unter anderem einem bühnenähnlichen Raum mit Treppen, bei dem man meint, an guten Abenden könnte Frank Sinatra im weißen Dinnerjacket herunterspazieren. Die Illusion hat jedenfalls Größe.
Der Münzplatz ist zur Weihnachtszeit mit einem Tannenbaum und vielen Lichtern geschmückt und entwickelt sich aktuell zum Top Selfie-zu-zweit-Punkt.
Entspannung für den Parksuchverkehr bringt tatsächlich auch das Parkhaus mit über 1300 Stellplätzen und einer Einfahrtshöhe von 2,10 m.
Fazit: Die Welt der schönen Waren ist nicht nur bürgerliche Schein-oder Ersatzwelt, sie ist auch Realwirtschaft. Als in sich geschlossene Inszenierung wendet die Mall sich naturgemäß vom öffentlichem Raum ab und versucht eine Sogwirkung zu erzeugen. Das gelingt den Betreibern in Q6 Q7 durch die architektonische Gestaltung und die Mischung der Angebote bisher wohl ganz gut. Für die Innenstadt insgesamt entstehen hierdurch nicht zwangsläufig positive Impulse. Durch die Bequemlichkeiten der geschützen Mall (kein Verkehr, kein Wetter, keine Bettler etc.) können manche Einzelhändler draußen leicht in Vergessenheit geraten. Aber auch innerhalb der Mall steht die Sache durch Konkurrenzdruck immer auf Messers Schneide. Die Qualität der Innenstadt kann natürlich auch nicht nur von privatwirtschaftlichen Interessen definiert werden. Als nächstes wären mal Grünanlagen wie zum Beispiel der Lameygarten im Nachbarquadrat an der Reihe. Vielleicht lassen sich ja Diringer & Scheidel als Mäzene gewinnen. Wie auch immer, ich werde auch trotz der Mall das Schaufensterbummeln an der frischen Luft nicht aufgeben.
Q6 Q7
Einkaufscenter
Mannheim, Innenstadt
(253) 12.2016
Nun, man muss sich nicht auf eine Aussichtsplattform begeben, um zu ermessen, dass diese Baustelle einen ziemlichen Lärm verursacht. Zugleich ist der Ausguck natürlich schon ein cleverer Schachzug der Firma Diringer und Scheidel, gerade in Zeiten von Transparenz und Beteiligung. Nein, wer wie ich jemals in der Nachbarschaft einer Großbaustelle gewohnt hat, kann nur tiefes Mitleid mit den Bewohnern rings herum empfinden – und hoffen, dass der Investmentplan eine ordentliche Summe vorsieht, um jenen Stress Geplagten ab und zu einen Inselurlaub zu ermöglichen. Schön wär´s oder? Das Bemerkenswerte ist bei Mannheim´s Innenstadt ja auch, für Innenstädte gar nicht mehr selbstverständlich, dass eine Menge Menschen in ihr leben und nicht nur Büro- und Geschäftsflächen das Bild prägen. Das sollte auch so bleiben.
Großbaustelle Q7, Q6,
Mannheim
(70) 07.2013
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